Josef Bíca

23. Mai 1913, Habern (Habry) – 28. April 1943
Josef Bíca

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Josef Bíca, 1941

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-518-8

Der Sohn eines Tischlers erlernt nach der Schulzeit im Betrieb seines Vaters das Tischlerhandwerk und arbeitet dort auch weiterhin als Geselle. Von 1935 bis 1937 leistet er seinen Militärdienst beim Fliegerregiment Nr. 1 in Prag.
Im Oktober 1940 – nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht – schließt sich Josef Bíca der Kom­munistischen Partei der Tschechoslowakei (KPČ) in Habern (Habry) an, die ihre Arbeit illegal fortführt.
Anfang Dezember 1940 nimmt er Stelle als Kontrolleur in der Ing. Mráz. Flugzeugfabrik Chotzen (Choceň) an. Über den Tischler Josef Bouček findet er Zugang zur dortigen KPČ und Augustin Pražák. Er nimmt an Pražáks Schulun­gen teil und wirbt in seiner Firma Jaroslav Mikulecký, Alois Aubrecht und zwei weitere Personen an, die er mit Druckschriften versorgt.
Nach seiner Festnahme Mitte März 1942 wird Josef Bíca am 7. Dezember 1942 vom „Volksgerichts­hof” zusammen mit Augustin Pražák, Josef Bíca und Jaroslav Mikulecký wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und landesverräte­rischer Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt. Alle vier Männer werden am 28. April 1943 in Plötz­ensee ermor­det.
Alois Aubrecht und zwei weitere zunächst zu Zuchthaus verurteilte Mitangeklagte erhalten am 16. Juni 1943 eben­falls ein Todesurteil. Sie werden während der so­genannten Blutnächte in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksge­richtshofs” gegen Augustin Pražák und andere vom 23. September 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-518-1a

Urteil des „Volksge­richtshofs” gegen Augustin Pražák und andere vom 7. Dezember 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-518-1a

Bekanntmachung der Hinrichtung von Josef Bíca und anderen, plakatiert 1943 in Chotzen

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-518-16

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