Kurt Böhm

10. September 1909, Edengruben – 9. Februar 1935
Kurt Böhm ist ab 1925 für vier Jahre bei der I.G. Farben-Industrie in Ludwigshafen als Bote sowie als Hilfsarbeiter im Labor beschäftigt. 1929 wird er arbeitslos und lebt von Sozialunterstützung. 1931 heiratet Böhm und wird in den folgenden Jahren Vater von zwei Kindern.
Er liefert seit Anfang 1929 gegen Bezahlung Berichte über die Herstellung von künstlichem Kautschuk bei der I.G. Farben an den französischen Nachrichtendienst. Auch nach dem Abzug französischer Truppen aus dem Rheinland fährt er mehrmals nach Frankreich und erklärt sich bereit, über eine Mobilmachung auf deutscher Seite zu berichten. 1933 wirbt er zudem einen ehemaligen Kollegen für die Zusammenarbeit mit dem französischen Nachrichtendienst an. Teilweise sind die von ihm weitergebenen Informationen jedoch frei erfunden.
Kurt Böhm wird am 9. August 1934 vom „Volksgerichts­hof” wegen „Verrats militärischer Geheimnisse” zum Tode verurteilt. Er wird am 9. Februar 1935 im Hof des Strafgefängnisses Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Kurt Böhm

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Gnadengesuch von Kurt Böhm vom 2. September 1934

Bundesarchiv R 3017/8569

Ablehnung eines Gnadenerweises durch Adolf Hitler für Kurt Böhm vom 29. Januar 1935

Bundesarchiv R 3017/8569

Bekanntmachung der Hinrichtung von Kurt Böhm und Paul Merz

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Sterbeurkunde von Kurt Böhm vom 9. Februar 1935

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

zurück