Hans Wilhelm von Zwehl

17. März 1888, Otterndorf – 29. Oktober 1943
Hans Wilhelm von Zwehl arbeitet nach einem Studium der Rechtswissenschaften als Redakteur bei ver­schiedenen deutschen Zeitungen. Er nimmt bis zu einer Verwundung 1917 am Ersten Weltkrieg teil und arbeitet anschließend wieder als Journalist. Zwehl schließt sich 1918 der USPD an, wechselt 1921 jedoch zur SPD. Zwischen 1921 und 1927 ist er Redakteur und Sekretär des „Verbandes deutscher Volksbühnen” und lebt dann als freier Journalist und Schriftsteller in Berlin, wo er unter anderem für die „Weltbühne” und das „Berliner Tageblatt” schreibt.
1933 wird Hans Wilhelm von Zwehl kurzzeitig in Haft genommen und emigriert nach seiner Freilassung nach Paris und von dort nach Saarbrücken. Mit seinen Artikeln unterstützt er die „Status-Quo-Bewegung” gegen einen Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich und kritisiert das NS-Regime scharf. 1935 geht er nach Wien und kehrt schließlich 1937 nach Paris zurück, wo er bei Kriegsbeginn interniert wird. Nach seiner Entlassung aus dem Internierungslager in Montrouge flieht Zwehl in die unbesetzte Zone Frankreichs nach Toulouse. Hier wird er Ende Februar 1943 von der französischen Polizei fest­genommen und der Gestapo übergeben.
Hans Wilhelm von Zwehl wird am 29. Oktober 1943 vom 2. Senat des „Volksgerichtshofs” unter Roland Freisler wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Er stirbt am selben Tag in der Haft im Straf­gefängnis Plötzensee unter unbekannten Umständen.

Dokumente

Gefangenenkarte von Hans Wilhelm von Zwehl

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Anklageschrift gegen Hans Wilhelm von Zwehl, 30. Juni 1943

Bundesarchiv R 3018/2936

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Hans Wilhelm von Zwehl, 29. Oktober 1943

Bundesarchiv R 3018/2936

Mitteilung über den Tod von Hans Wilhelm von Zwehl, 30. Oktober 1943

Bundesarchiv R 3018/2936

zurück