Geschichte des Ortes nach 1945

Das erste Foto zeigt die Kirche der Strafanstalt Plötzensee und den ehemaligen Hinrichtungsschuppen (links) nach 1945, im Vordergrund ist das zerstörte Haus III, das „Totenhaus“, zu sehen. Am 17. Februar 1937 wird ein aus Bruchsal stammendes Fallbeil in dem ursprünglich als Lager- oder Arbeitsbaracke dienenden Schuppen aufgestellt. Seitdem finden Hinrichtungen in dem eingeschossigen Ziegelbau statt. Im Haus III verbringen die zum Tode Verurteilten die letzten Stunden vor ihrer Ermordung. Während des Krieges wird es durch Luftangriffe zerstört und nach 1945 abgetragen.

Im ehemaligen Hinrichtungsraum wird nach Kriegsende eine Steinkonsole aufgestellt, um die Stelle des ehemaligen Fallbeils zu markieren. Der zum Erhängen der Opfer genutzte Stahlträger ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder eingebaut.

Die Gedenkstätte Plötzensee wird 1964 anlässlich des 20. Jahrestages des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944 teilweise umgestaltet. Im Rahmen dieser Arbeiten wird versucht, den Originalzustand des Hinrichtungsraumes weitestgehend wiederherzustellen. Nachträglich hinzugefügte Elemente wie der Gedenksockel werden entfernt. Seit dem 20. Juli 1987 steht die Gedenkstätte unter Denkmalschutz.

Der Architekt Bruno Grimmek setzt in seinen Plänen 1951 eine fast zwanzig Meter lange und sechs Meter hohe Gedenkmauer aus Tuffsteinquadern vor den ehemaligen Hinrichtungsschuppen. So entsteht eine räumliche Abgrenzung zum Hof, auf dem die Gedenkfeiern stattfinden.

Im Mai 1956 beschließt der Berliner Senat außerdem, eine Steinurne mit Erde aus verschiedenen Konzentrationslagern in der Gedenkstätte Plötzensee aufzustellen. Sie trägt die Inschrift „Den Opfern der Konzentrationslager in ehrendem Andenken gewidmet“. So wird das Gedenken an die in Plötzensee Ermordeten mit der Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords verknüpft.