Hinrichtungen im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee
In den zwölf Jahren der nationalsozialistischen Diktatur werden im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee mehr als 2.800 Menschen durch das Fallbeil oder den Strang ermordet.
Rund die Hälfte der Opfer sind Deutsche. von denen die meisten wegen Widerstandshandlungen gegen die nationalsozialistische Diktatur zum Tode verurteilt worden sind. Zu den Opfern der nationalsozialistischen Unrechtsjustiz in Plötzensee gehören auch viele Menschen, die wegen geringfügiger Delikte vor allem nach 1939 unverhältnismäßig hart mit dem Tode bestraft werden. Alle Strafverfahren entsprechen nicht mehr rechtsstaatlichen Ansprüchen. Die Verurteilten fallen justizförmigen Tötungen zum Opfer. Dies gilt auch für die Todesurteile wegen unpolitischer Verbrechen.
Noch härter ist die Rechtsprechung gegen ausländische Verurteilte. Mehr als 650 Hingerichtete kommen aus den 1938/39 von Deutschland besetzten tschechischen Gebieten, mehr als 240 aus Polen. Hierzu gehören sowohl Angehörige von Widerstandsorganisationen als auch Menschen, die nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt worden sind.
Plötzensee ist nach 1939 ein Ort des Todes für Menschen aus allen Teilen des deutsch besetzten Europas.