Gustav Andres

8. Januar 1895, Zabowresk (Žabovřesky) – 8. September 1943
Gustav Andres

Aufnahme von Gustav Andres

Privatbesitz

Der Sohn eines landwirtschaftlichen Be­amten besucht einen Handelskurs in Dresden und eine Molkereischule in Hameln an der Weser. Während des Ersten Weltkriegs dient er in der öster­reichisch-ungarischen Armee, aus der er nach Kriegsende als Leutnant d. R. entlassen wird.
Nach verschiedenen landwirtschaftlichen Beschäfti­gungsverhältnissen kauft er 1928 ein landwirtschaft­liches Gut in Birke bei Raudnitz (Bříza/Roudnice nad Labem), heiratet und bekommt drei Kinder. Er ist Mitglied der Agrarpartei und örtlicher Vorsitz­ender der patriotisch geprägten Turnerorgani­sation Sokol.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht schließt er sich dem Widerstand gegen das NS-Besatzungsregime an und unterstützt nach dem endgültigen Verbot des Sokol im Herbst 1941 notleiden­de Fami­lien von inhaftierten Funktionären.
Ende Oktober 1942 wird Gustav Andres wie zahlreiche andere vormalige Sokol-Mitglieder im Zuge der Terror­welle nach dem Attentat auf den stellvertretenden „Reichs­protektor in Böhmen und Mähren” Reinhard Heydrich festgenommen. Am 5. August 1943 wird er vom „Volks­gerichtshof” zusammen mit sieben weiteren Ange­klagten zum Tode verurteilt. Alle acht Männer werden in den frühen Morgenstunden des 8. Septem­ber 1943 wäh­rend der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermor­det.

Dokumente

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Gustav Andres und andere vom 5. August 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-1

Gnadengesuch von Gustav Andres vom 18. August 1943 mit Übersetzung

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-11

Sterbeurkunde von Gustav Andres vom 14. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Mitteilung über die Hinrichtung von Gustav Andres, 15. September 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-18

Bericht über die vom 7. bis 10. Sep­tember 1943 im Strafgefängnis Plöt­zensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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