Gustav Andres
Nach verschiedenen landwirtschaftlichen Beschäftigungsverhältnissen kauft er 1928 ein landwirtschaftliches Gut in Birke bei Raudnitz (Bříza/Roudnice nad Labem), heiratet und bekommt drei Kinder. Er ist Mitglied der Agrarpartei und örtlicher Vorsitzender der patriotisch geprägten Turnerorganisation Sokol.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht schließt er sich dem Widerstand gegen das NS-Besatzungsregime an und unterstützt nach dem endgültigen Verbot des Sokol im Herbst 1941 notleidende Familien von inhaftierten Funktionären.
Ende Oktober 1942 wird Gustav Andres wie zahlreiche andere vormalige Sokol-Mitglieder im Zuge der Terrorwelle nach dem Attentat auf den stellvertretenden „Reichsprotektor in Böhmen und Mähren” Reinhard Heydrich festgenommen. Am 5. August 1943 wird er vom „Volksgerichtshof” zusammen mit sieben weiteren Angeklagten zum Tode verurteilt. Alle acht Männer werden in den frühen Morgenstunden des 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Gustav Andres und andere vom 5. August 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-1
Gnadengesuch von Gustav Andres vom 18. August 1943 mit Übersetzung
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-11
Sterbeurkunde von Gustav Andres vom 14. September 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung
Mitteilung über die Hinrichtung von Gustav Andres, 15. September 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-343-18
Bericht über die vom 7. bis 10. September 1943 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943
Bundesarchiv R 3001/25019