Václav Aubrecht

12. November 1921, Kommern (Komořany u Mostu) – 9. September 1943
Václav Aubrecht

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Václav Aubrecht, 1. April 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-426-4

Der Sohn eines Kohlen­bergarbeiters arbeitet nach seiner Ausbildung zum Steinmetz zuletzt am Kohlen-Schacht in Nieder Georgen­thal. Das böh­mische In­dustriegebiet fällt mit dem Münchner Abkom­men an das Deutsche Reich. Anfang 1943 lernt Václav Aubrecht den als Dol­metscher eingesetzten sowjetischen Kriegs­gefangenen Michael Tretjakow ken­nen. Dieser will fliehen, Václav Aubrecht sagt ihm seine Hilfe zu.
Am Abend des 24. März 1943 versteckt er ihn in einem leerstehenden Waggon in der Nähe seines Elternhauses und versorgt ihn mit Nahrung, Geld und Zivilkleidung. In der nächsten Nacht begeben sie sich in einen leeren Schuppen, wo sie von einer Wehrmachts­streife entdeckt werden.
Während Tretjakow festgesetzt wird, kann Václav Au­brecht zunächst fliehen, er wird am 1. April 1943 an der Grenze zum „Protektorat Böhmen und Mähren” festge­nommen. Am 21. Juli 1943 verurteilt der „Volksgerichts­hof” ihn wegen „Landes­verrats und Feindbe­günstigung” zum Tode. Seine Angehörigen erhalten mehrjährige Zuchthausstrafen.
Er wird 21-jährig am 9. Septem­ber 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Urteil des „Volks­gerichtshofs” gegen Václav Aubrecht und seine Angehö­rigen, 21. Juli 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-426-3

Mitteilung über die Hinrichtung von Václav Aubrecht, 9. September 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-426-3

Sterbeurkunde von Václav Aubrecht vom 14. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bericht über die vom 7. bis 10. Sep­tember 1943 im Strafgefängnis Plöt­zensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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