Josef Beneš

18. November 1904, Hrebecnic (Hřebeč) – 8. September 1943
Josef Beneš

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Josef Beneš, 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-9

Der Sohn eines Schneiders absolviert die Handelsakade­mie in Prag und ist anschließend als leitender Angestell­ter in einer Handelsfirma tätig. 1926 schließt sich Josef Beneš der Turnerverei­nigung Sokol an und wird techni­scher Leiter des Kreises Prag II-Neu­stadt. Er ist zudem Mitglied der Nationaldemokra­tischen Partei (ČSND).
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht und Errichtung des „Protektorats Böh­men und Mähren” schließt er sich dem Widerstand gegen das NS-Besatzungsregime an. Ab August 1941 ist er am Aufbau der Nachfolgeorganisation des im Oktober end­gültig verbotenen Sokol beteiligt. Als stellvertreten­der Landeskommandant von Böhmen sorgt er für die Unter­stützung von Angehörigen inhaftierter Funktionäre mit Geld und Lebensmittelkarten.
Ende September 1942 wird Josef Beneš wie zahlreiche andere vormalige Sokol-Mitglieder im Zuge der Terror­welle nach dem Attentat auf den stellvertreten­den „Reichsprotektor” Reinhard Heydrich vom 27. Mai 1942 festgenommen. Der „Volksgerichtshof” verurteilt ihn am 12. August 1943 zusammen mit drei weiteren Angeklag­ten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode.
Josef Beneš wird in den frühen Morgenstunden des 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Josef Beneš

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Josef Beneš und andere vom 12. Juni 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-1

Urteilstenor des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Beneš und andere vom 12. August 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-1

Sterbeurkunde von Josef Beneš vom 14. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bericht über die vom 7. bis 10. Sep­tember 1943 im Strafgefängnis Plöt­zensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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