Libuše Bernasová

9. März 1922, Raudnitz an der Elbe (Roudnice nad Labem) – 30. November 1944
Libuše Bernasová kommt am 9. März 1922 in Raudnitz an der Elbe (Roudnice nad Labem) zur Welt. Im Juni 1939 wird sie siebzehnjährig Mutter einer Tochter.
1942 kommt sie „zum Arbeitseinsatz” nach Berlin, wo sie zunächst als Hausgehilfin und dann in der Kantine der Hermann-Göring-Kaserne in Berlin-Reinickendorf arbeitet. Ihre Tochter wächst bei ihrer Mutter auf.
Als am 21. Juni 1944 bei einem alliierten Luftangriff das anliegende Haus des Wohnhauses, in dem sie mit ihrem Lebensgefährten lebt, schwer beschädigt und geräumt wird, nimmt sie bei Aufräumarbeiten einen Radioapparat an sich, statt ihn wie geheißen in den Keller zu bringen. Der Apparat wird im September 1944 bei einer Woh­nungsdurchsuchung beschlagnahmt.
Das Sonderge­richt III bei dem Land Berlin verurteilt sie am 3. November 1944 wegen „Plünderns” auf Grund­lage der „Volksschädlingsver­ordnung” zum Tode. Ihr Lebens­gefährte Ate Groen, ein achtzehnjähriger niederländi­scher „Zivilarbeiter”, wird wegen „Hehlerei” zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt.
Libuše Bernasová am 30. November 1944 in Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Frauenstrafge­fängnisses Barnimstraße von Libuše Bernasová

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II 1771/2

Anordnung der Vollstreckung des Todesurteils gegen Libuše Bernasová vom 16. November 1944

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II 1771/2

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