Libuše Bernasová
1942 kommt sie „zum Arbeitseinsatz” nach Berlin, wo sie zunächst als Hausgehilfin und dann in der Kantine der Hermann-Göring-Kaserne in Berlin-Reinickendorf arbeitet. Ihre Tochter wächst bei ihrer Mutter auf.
Als am 21. Juni 1944 bei einem alliierten Luftangriff das anliegende Haus des Wohnhauses, in dem sie mit ihrem Lebensgefährten lebt, schwer beschädigt und geräumt wird, nimmt sie bei Aufräumarbeiten einen Radioapparat an sich, statt ihn wie geheißen in den Keller zu bringen. Der Apparat wird im September 1944 bei einer Wohnungsdurchsuchung beschlagnahmt.
Das Sondergericht III bei dem Land Berlin verurteilt sie am 3. November 1944 wegen „Plünderns” auf Grundlage der „Volksschädlingsverordnung” zum Tode. Ihr Lebensgefährte Ate Groen, ein achtzehnjähriger niederländischer „Zivilarbeiter”, wird wegen „Hehlerei” zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt.
Libuše Bernasová am 30. November 1944 in Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Frauenstrafgefängnisses Barnimstraße von Libuše Bernasová
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II 1771/2
Anordnung der Vollstreckung des Todesurteils gegen Libuše Bernasová vom 16. November 1944
Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II 1771/2