Hasso von Boehmer

9. August 1904, Groß-Lichterfelde – 5. März 1945
Hasso von Boehmer

Hasso von Boehmer

Privatbesitz

Hasso von Boehmer beginnt seine militärische Karriere 1923 als Offiziersanwärter beim Potsdamer Infanterie­regiment 9. Er wird nach 1939 in Polen und Frankreich mehrfach verwundet. Der Oberstleutnant im Generalstab ist verheiratet mit Käthe Torhorst, mit der er eine Tochter und zwei Söhne hat.
Hasso von Boehmer wird durch seinen Freund Henning von Tresckow für die Ziele der Widerstandsgruppen um Ludwig Beck und Carl Goerdeler gewonnen. Er stellt sich für den geplanten Staatsstreich als Verbindungsoffizier im Wehrkreis XX (Danzig) zur Verfügung.
Am Tag des Umsturzversuches ist Hasso von Boehmer jedoch nicht in Danzig und kehrt erst gegen Abend von einer Dienstreise zurück. Auch sein Vorgesetzter, General Bodewin Keitel ist an diesem Tage auf einer Dienstreise. Als er über den Rundfunk von dem Scheitern des Atten­tats erfährt, kehrt Keitel umgehend nach Danzig zurück.
Im weiteren Verlauf des Abends gehen im Wehrkreis­kommando Fernschreiben der Verschwörer aus Berlin ein, in denen Hasso von Boehmer als Verbindungs­offizier für den Wehrkreis XX genannt wird. Boehmer wird sofort aus einer privaten Abend­gesellschaft in das Wehrkreis­kommando befohlen und festgenommen.
Er wird noch am selben Abend in ein Danziger Gefängnis eingeliefert und wenige Tage später nach Berlin überführt. Im Januar 1945 wird der in der Haft schwer erkrankte Hasso von Boehmer in den Krankenbau des Konzentrationslagers Sachsenhausen verlegt.
Er wird am 5. März 1945 vom „Volksgerichtshof” zum Tode verurteilt und noch am selben Tag im Straf­gefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Hasso von Boehmer

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Liste der politischen Beauftragten und Verbindungsoffiziere. Rekonstruktion der „Sonderkommission 20. Juli 1944” vom 25. Juli 1944

Bundesarchiv NS 6/4

Fernschreiben der Verschwörer vom 20. Juli 1944 zur Ernennung der politischen Beauftragten für den Wehrkreis XX (Danzig)

Bundesarchiv NS 6/1

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