Josef Bouček
Erkennungsdienstliche Aufnahme von Josef Bouček, 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-518-24
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht gewinnt ihn sein Kollege Augustin Pražák im Sommer 1941 für die Mitarbeit in der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KPČ). Die seit 1938 verbotene Partei hat ihre Tätigkeit vielerorts illegal wiederaufgenommen.
Er wirbt Josef Bíca und einen weiteren Bekannten, fungiert als Verbindungsmann und übernimmt Ende 1941 von Pražák die Leitung der gewerkschaftlichen Organisation. Zudem kassiert er Mitgliedsbeiträge, sorgt für die Verbreitung von Flugschriften und beherbergt den Kreisinstrukteur Josef Kovář bei dessen Aufenthalt in Chotzen.
Nach seiner Festnahme Ende Februar 1942 wird Josef Bouček am 7. Dezember 1942 vom „Volksgerichtshof” zusammen mit Augustin Pražák, Josef Bíca und Jaroslav Mikulecký wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und landesverräterischer Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt. Alle vier werden am 28. April 1943 in Plötzensee ermordet.
Alois Aubrecht und zwei weitere zunächst zu Zuchthausstrafen verurteilte Angeklagte erhalten am 16. Juni 1943 ein Todesurteil. Sie werden am 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte in Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Augustin Pražák und andere vom 23. September 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-518-1a
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Augustin Pražák und andere vom 7. Dezember 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-518-1a
Bekanntmachung der Hinrichtung von Josef Bouček und anderen, plakatiert 1943 in Chotzen
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-518-16