Marius Carpentier

17. August 1924, Gonfreville-l'Orcher – 8. September 1943
Marius Carpentier

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Marius Carpentier, 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 1664/2

Marius Carpentier absolviert eine Lehre als Gemüse­gärtner in Besançon und meldet sich im Alter von 17 Jahren zum Arbeitseinsatz in Deutschland. Im Juli 1942 kommt er als „Zivilarbeiter“ nach Berlin-Spandau und arbeitet dort im Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde und im Werner-Werk M der Siemens & Halske-AG. Wegen „Arbeitsverweigerung und häufigen Fehlens“ muss Carpentier im Januar 1943 eine Strafe von neun Tagen „Schutzhaft“ verbüßen.
Nach einem Luftangriff auf Berlin werden am 4. und 5. März 1943 61 Männer von seiner Arbeitsstelle zu Auf­räumarbeiten an bombengeschädigten Gebäuden in Berlin-Schmargendorf eingesetzt. Carpentier entwendet dort einige Gegenstände und wird dafür vom Sonder­gericht I bei dem Landgericht Berlin am 21. Juli 1943 wegen „Plünderung“ auf der Grundlage der Verordnung gegen „Volksschädlinge“ zum Tode verurteilt.
Der erst 19-jährige Marius Carpentier wird während der sogenannten Blutnächte in der Nacht vom 7. auf den 8. September 1943 im Strafgefängnis Plötzensee erhängt.
Er ist einer von fast fünfzig „Zivilarbeitern“, die in den Nächten zwischen dem 7. und 10. September 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet werden.
Im März 2023 wird eine Straße im Neubauquartier am Havelufer in Spandau-Hakenfelde nach Marius Carpentier benannt.

Dokumente

Gefangenenkarte von Marius Carpentier

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Tenor des Urteils gegen Marius Carpentier vom 21. Juli 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 1664

Sterbeurkunde von Marius Carpentier vom 11. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Mitteilung über die fernmündlich angeordnete Hinrichtung von Marius Carpentier, 13. September 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 1664

Bericht über die vom 7. bis 10. Septem­ber 1943 im Strafgefängnis vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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