František Černý

11. Oktober 1894, Rokitzan (Rokycany) – 18. Juni 1943
František Černý

Erkennungsdienstliche Aufnahme von František Černý, 1940

Bundesarchiv R 3017/15515

Der Sohn eines Heizers erlernt nach der Volks­schule das Schlosserhandwerk und arbeitet zuletzt als Heizer in den Städtischen Eisenwerken in Rokitzan (Rokycany). Nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik ge­hört er zunächst der Sozialdemokratischen Partei (SPČ) und ab 1924 der Kommunistischen Partei (KPČ) an. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.
Bereits im Juli 1938 setzt er sich im Rahmen der Roten Hilfe für Angehörige von festgenommenen Kommunisten ein. Im März 1939 – nach dem Verbot der KPČ und dem Einmarsch deutscher Truppen – wird František Černý mit anderen bekannten Kommunisten kurzzeitig festgenom­men. Danach führt er eine Spenden­sammlung für die Ehefrauen zweier festgenommener Funktionäre durch.
Im Herbst 1939 schließt er sich der illegalen Ortsgruppe der KPČ in Rokitzan an, die von seinem Bekannten Josef Tomášek aufgebaut wird. Er wird einer der drei Ortsgrup­penleiter, legt Flugschriften an seiner Arbeits­stätte aus und wirft sie in Hausbriefkästen.
Nach seiner Festnahme Anfang September 1940 verur­teilt der „Volksge­richtshof” ihn am 19. Februar 1943 zusammen mit Josef Tomášek, Josef Niedermeier und Josef Urban wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode. Alle vier Männer werden am 18. Juni 1943 in Plöt­zensee ermordet.

Dokumente

Organigramm der Widerstands­organisation der Kommunistischen Partei der Tschechoslo­wakei (KPČ) im Bezirk Rokitzan (Rokycany), um 1941

Bundesarchiv R 3017/15515

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Tomášek und andere vom 19. Februar 1943

Bundesarchiv R 3017/15515

Gnadengesuch von František Černý vom 3. März 1943 mit Übersetzung

Bundesarchiv R 3017/15515

Bescheid an den Reichsjustizminister über die Vollstreckung der Todesstrafe gegen František Černý und andere, 21. Juni 1943

Militärhistorisches Archiv, Prag Deutsche Gerichtsakten – Widerstand in ČSR 1939–1945, k./K. 44, inv. č./Inv. Nr. 336

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