Vladimír Černý

2. Februar 1895, Prag – 8. April 1943
Vladimír Černý

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Vladimír Černý, 1940

Bundesarchiv R 3017/9015

Vladimír Černý kämpft nach seiner Matura von 1914 bis 1916 als Teil der österreichisch-ungarischen Luftfahrt­truppen im Ersten Welt­krieg und gerät infolge einer Notlandung in italie­nische Gefangenschaft. Anfang 1918 schließt er sich der Tschechischen Legion an. Nach seiner Rückkehr wird er Berufsoffizier in der Tschecho­slowakischen Armee und avanciert zum Kapitän der Luftwaffe. Ab 1923 ist er Ver­suchspilot bei den Škodawerken in Pilsen und ab 1930 beim Ministerium für öffentliche Arbeiten in Prag.
Ab Dezember 1939 baut Vladimír Černý in Prag eine Geheimdienstzelle für die vom Kaufmann Miloš Bondy sen. in Paris gegründete Nachrichtenorganisa­tion auf. Bondy übermittelt militä­rische, wirtschaftliche und politische Nachrichten aus dem „Protektorat” unter anderem an die Exilregierung in London und setzt dies nach seiner Flucht aus Paris von Budapest aus fort. Vladimír Černý ist bis zu seiner Festnahme am 23. Febru­ar 1940 auch an der Zuführung tschechischer Freiwil­liger zur Tschechischen Legion im Ausland beteiligt.
Am 5. August 1942 wird Vladimír Černý vom „Volksge­richtshof” zusammen mit acht weiteren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und landesver­räterischer Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt und am 8. April 1943 im Strafgefäng­nis Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Haftbefehl gegen Vladimír Černý vom 8. April 1941

Bundesarchiv R 3017/9015

Urteil des „Volksgerichtshofs“ gegen Vladimír Černý und andere vom 5. August 1942

Bundesarchiv R 3017/9015

Zeugnis der Avia AG für Flugzeug­industrie für Vladimír Černý vom 19. August 1942

Bundesarchiv R 3017/9015

Bekanntmachung der Vollstreckung des Urteils gegen Vladimír Černý und weitere Personen, April 1943

Privatbesitz

zurück