Milan Charvát

28. April 1916, Trebnitz (Třebenice) – 16. November 1942
Milan Charvát ist nach der Volksschule bei der Schuh­fabrik Bat’a in Zlín als Arbeiter beschäftigt. Von 1937 bis 1939 dient er im Tschechoslowakischen Heer. Ab Dezember 1940 ist er Hilfs­arbeiter bei der Böhmisch-Mährischen Bahn.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht tritt im April 1940 sein Bekann­ter Miloslav Hůla an ihn heran mit der Bitte, bei der Beschaffung militärischer Informationen für den sow­jetischen Nachrichtendienst mitzuwirken.
Milan Charvát liefert ihm daraufhin über seinen in der Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik Kolben-Danek als Zeichner tätigen Freund Alexandr Šára Informationen über den dortigen Rüstungsbetrieb sowie über einen anderen Bekannten Interna aus der bei Kladen (Kladno) gelegenen Poldi-Hütte sowie über deutsche Trup­pen. Er selbst beschafft als Beschäftigter auf dem Bahnhof Prag-Smíchov Schriftstücke über deutsche Truppentransporte.
Nach seiner Festnahme wird er am 22. Mai 1942 vom „Volksgerichtshof” zusammen mit Miloslav Hůla und acht weiteren Ange­klagten wegen „Vorbereitung zum Hoch­verrat, Feind­begünstigung und Beihilfe zum Landesver­rat” zum Tode verurteilt.
Milan Charvát wird am 16. November 1942 in Berlin-Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Milan Charvát

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Milan Charvát und weitere Angeklagte vom 22. Mai 1942

Bundesarchiv R 3017/19214

Gnadengesuch und Übersetzung des Gnadengesuchs von Milan Charvát vom 7. Juni 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-461-2

Bekanntmachung der Vollstreckung der Todesurteile von Milan Charvát und weiterer Personen

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-461-12

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