Ladislav Chvátal

19. Juni 1912, Prag – 8. September 1943
Ladislav Chvátal

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Ladislav Chvátal, 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-11

Ladislav Chvátal erlernt nach der Schulzeit das Gold­arbeitergewerbe und ist ab 1936 bei der Prager Eisen­handelsgesellschaft angestellt. Seit seiner Jugend ist er Mitglied der patriotisch geprägten Turnervereinigung Sokol. Er ist verhei­ratet und Vater eines kleinen Sohns.
Nach Verbot und Auflösung des Sokol im Oktober 1941 unter der NS-Besatzung beteiligt er sich am Aufbau der geheimen Nachfolgeorganisation Jindra, benannt nach dem früheren Sokol-Vorsitzenden Jindřich Vaníček, und unterstützt notleidende Familien von ermordeten Funk­tionären.
Ende Oktober 1942 wird Ladislav Chvátal wie zahlreiche andere vormalige Sokol-Mitglieder im Zuge der Terror­welle nach dem Attentat auf den stellvertretenden „Reichsprotektor in Böhmen und Mähren” Reinhard Heydrich vom 27. Mai 1942 festgenommen. Der „Volks­gerichts­hof” verurteilt ihn zusammen mit drei weiteren Angeklagten am 12. August 1943 wegen „Vorberei­tung zum Hochverrat” zum Tode.
Alle vier Männer werden am 8. Sep­tember 1943 während der soge­nannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Josef Beneš und andere vom 12. Juni 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-1

Urteilstenor des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Beneš und andere vom 12. August 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-1

Sterbeurkunde von Ladislav Chvátal vom 14. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bericht über die vom 7. bis 10. Septem­ber 1943 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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