Ladislav Chvátal
Erkennungsdienstliche Aufnahme von Ladislav Chvátal, 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-11
Nach Verbot und Auflösung des Sokol im Oktober 1941 unter der NS-Besatzung beteiligt er sich am Aufbau der geheimen Nachfolgeorganisation Jindra, benannt nach dem früheren Sokol-Vorsitzenden Jindřich Vaníček, und unterstützt notleidende Familien von ermordeten Funk­tionären.
Ende Oktober 1942 wird Ladislav Chvátal wie zahlreiche andere vormalige Sokol-Mitglieder im Zuge der Terrorwelle nach dem Attentat auf den stellvertretenden „Reichsprotektor in Böhmen und Mähren” Reinhard Heydrich vom 27. Mai 1942 festgenommen. Der „Volksgerichtshof” verurteilt ihn zusammen mit drei weiteren Angeklagten am 12. August 1943 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode.
Alle vier Männer werden am 8. Sep­tember 1943 während der sogenannten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Josef Beneš und andere vom 12. Juni 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-1
Urteilstenor des „Volksgerichtshofs” gegen Josef Beneš und andere vom 12. August 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-344-1
Sterbeurkunde von Ladislav Chvátal vom 14. September 1943
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung
Bericht über die vom 7. bis 10. September 1943 im Strafgefängnis Plötzensee vollstreckten Todesurteile, 17. September 1943
Bundesarchiv R 3001/25019