Ludvík Ciahotný

26. Juli 1910, Nieder Zukau (Dolní Žukov) – 6. November 1942
Ludvík Ciahotný

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Ludvík Ciahotný, 1940

Bundesarchiv R 3017/13663, Bd. II

Ludvík Ciahotný studiert Rechtswissenschaften in Brünn (Brno) ohne Abschluss. Er leistet sei­nen Militärdienst in der Tschechoslowa­kischen Armee und wird 1938 wegen der An­nexion des grenznahen Olsa­gebiets durch Polen erneut einbe­rufen. Anschließend übernimmt er die Wirt­schaft seines Stief­vaters im nun polnischen Nieder Zukau (Dolní Žukov). Er gehört dem Klub der agrari­schen Akademiker sowie dem tschechischen Juristenbund an.
Zusammen mit Evarist Piťha, der Kontakte hält zur tsche­chischen Agrarpartei, verhilft er Ende März 1939 – nach Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehr­macht – dem emigrierten polni­schen Bauern­führer Wincenty Witos zur Flucht nach Polen. Nach dem deut­schen Über­fall auf Polen siedelt Ludvík Ciahotný im Mai 1940 in das „Protektorat Böhmen und Mähren” über und sammelt für Evarist Piťha Informatio­nen über die politi­sche und wirt­schaftliche Lage im besetzten Polen.
Nach seiner Festnahme am 1. November 1940 verurteilt der „Volksgerichts­hof” Ludvík Ciahotný am 8. Juli 1942 zu­sammen mit Evarist Piťha sowie seinem Bruder Jan Ciahotný wegen „Landes­verrats, landesver­räterischer Feindbe­günstigung und Vorberei­tung zum Hoch­verrat” zum Tode. Alle drei Männer werden am 6. November 1942 in Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Urteil des „Volksgerichtshofs“ gegen Evarist Piťha und andere vom 8. Juli 1942

Bundesarchiv R 3017/13663, Bd. I

Gnadengesuch von Marie Beran für ihre Söhne Ludvík und Jan Ciahotný vom 3. August 1942 mit Abschrift

Bundesarchiv R 3017/13663, Bd. II

Fernschreiben des Oberreichsanwalts an den „Reichsprotektor“ zur Voll­streckung des Urteils gegen Ludvík Ciahotný und weitere Personen vom 7. November 1942

Bundesarchiv R 3017/13663, Bd. II

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