Ludvík Ciahotný
Zusammen mit Evarist Piťha, der Kontakte hält zur tschechischen Agrarpartei, verhilft er Ende März 1939 – nach Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht – dem emigrierten polnischen Bauernführer Wincenty Witos zur Flucht nach Polen. Nach dem deutschen Überfall auf Polen siedelt Ludvík Ciahotný im Mai 1940 in das „Protektorat Böhmen und Mähren” über und sammelt für Evarist Piťha Informationen über die politische und wirtschaftliche Lage im besetzten Polen.
Nach seiner Festnahme am 1. November 1940 verurteilt der „Volksgerichtshof” Ludvík Ciahotný am 8. Juli 1942 zusammen mit Evarist Piťha sowie seinem Bruder Jan Ciahotný wegen „Landesverrats, landesverräterischer Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode. Alle drei Männer werden am 6. November 1942 in Plötzensee ermordet.
Dokumente
Urteil des „Volksgerichtshofs“ gegen Evarist Piťha und andere vom 8. Juli 1942
Bundesarchiv R 3017/13663, Bd. I
Gnadengesuch von Marie Beran für ihre Söhne Ludvík und Jan Ciahotný vom 3. August 1942 mit Abschrift
Bundesarchiv R 3017/13663, Bd. II
Fernschreiben des Oberreichsanwalts an den „Reichsprotektor“ zur Vollstreckung des Urteils gegen Ludvík Ciahotný und weitere Personen vom 7. November 1942
Bundesarchiv R 3017/13663, Bd. II