Gustav Coufal
Im Frühsommer 1939 lernt Coufal einen Postbeamten kennen, der ihn für die Obrana Národa (ON – Vertei­digung der Nation) anwirbt. Die Organisation tschecho­slowakischer Offiziere, die sich nach der Errichtung des „Protektorats” gebildet hat, versucht unter deutscher Besatzung ein geheimes Heer aufzubauen. Er wirbt wei­tere ehemalige Offiziere für die ON an und beschafft einige Fässer Benzin, die im Keller eines Bekannten ein­gelagert werden. Ab Herbst 1939 trifft er sich mehrmals mit dem Mitangeklagten Antonín Pulpán, mit dem er sich über die Möglichkeiten der Beschaffung von Waffen für die ON austauscht. Außerdem ist der Apotheker an der Sammlung von Geldmitteln für die Unterstützung von Angehörigen verhafteter Tschechoslowaken beteiligt.
Gustav Coufal wird am 19. November 1940 festgenom­men und am 22. April 1942 vom 1. Senat des „Volksge­richtshofs” wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt. Er wird zusam­men mit Antonín Pulpán am 12. September 1942 im Straf­gefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Gustav Coufal
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Gustav Coufal und Antonín Pulpán vom 20. November 1941
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-242-2
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Gustav Coufal und Antonín Pulpán vom 22. April 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-242-2
Einlasskarte für die Hinrichtung von Antonín Pulpán und Gustav Coufal im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee vom 9. September 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-242-7
Bekanntmachung der Hinrichtung von Gustav Coufal und Antonín Pulpán
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-242-7