Boleslaus Dawid
Während des Ersten Weltkrieges ist er in einer Artillerie­werkstatt in Berlin-Spandau tätig, wo er bis 1920 als Schlosser beschäftigt bleibt. Aufgrund von Arbeitsmangel verlässt er Deutschland und findet in Schweden und den Niederlanden kurzzeitig Stellen in der Rüstungsindustrie.
Im Juni 1924 wird Dawid wegen Verdacht auf Werk­spionage von der niederländischen Polizei festge­nommen und nach Deutschland abgeschoben. Fortan arbeitet der Maschinenschlosser wieder in Berlin bei verschiedenen Firmen.
Am 28. Februar 1940 wird Dawid festgenommen und vom „Volksgerichtshof“ angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 1922 und 1934 im Auftrag des polnischen Nachrichtendienstes tätig gewesen zu sein und so „Verrat am deutschen Volke“ begangen zu haben. Der 4. Senat des „Volksgerichtshof“ verurteilt ihn am 23. Juni 1941 wegen „schweren Verrats militärischer Geheimnisse“ zum Tode.
Boleslaus Dawid wird am 16. September 1941 in der Strafanstalt Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Boleslaus Dawid
Landesarchiv Berlin A Rep. 369 Kartei
Anklageschrift von Boleslaus Dawid, 27. Februar 1941
Bundesarchiv R 3017/9271
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Boleslaus Dawid, 23. Juni 1941
Bundesarchiv R 3017/9271
Sterbeurkunde von Boleslaus Dawid vom 16. September 1941
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung
Bekanntmachung der Vollstreckung des Urteils gegen Boleslaus Dawid, 16. September 1941
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-49-10