Boleslaus Dawid

22. Oktober 1886, Lubomierz/Pleschen (Pleszew) – 16. September 1941
Boleslaus Dawid wächst mit fünf Geschwistern im Kreis Pleschen auf. Nach dem Besuch der Volksschule beginnt er eine Schmiedelehre, die er aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht abschließt. Boleslaus Dawid arbeitet als Maschinenheizer und -monteur in Stettin, Hamburg und Berlin.
Während des Ersten Weltkrieges ist er in einer Artillerie­werkstatt in Berlin-Spandau tätig, wo er bis 1920 als Schlosser beschäftigt bleibt. Aufgrund von Arbeitsmangel verlässt er Deutschland und findet in Schweden und den Niederlanden kurzzeitig Stellen in der Rüstungsindustrie.
Im Juni 1924 wird Dawid wegen Verdacht auf Werk­spionage von der niederländischen Polizei festge­nommen und nach Deutschland abgeschoben. Fortan arbeitet der Maschinenschlosser wieder in Berlin bei verschiedenen Firmen.
Am 28. Februar 1940 wird Dawid festgenommen und vom „Volksgerichtshof“ angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 1922 und 1934 im Auftrag des polnischen Nachrichtendienstes tätig gewesen zu sein und so „Verrat am deutschen Volke“ begangen zu haben. Der 4. Senat des „Volksgerichtshof“ verurteilt ihn am 23. Juni 1941 wegen „schweren Verrats militärischer Geheimnisse“ zum Tode.
Boleslaus Dawid wird am 16. September 1941 in der Strafanstalt Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Boleslaus Dawid

Landesarchiv Berlin A Rep. 369 Kartei

Anklageschrift von Boleslaus Dawid, 27. Februar 1941

Bundesarchiv R 3017/9271

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Boleslaus Dawid, 23. Juni 1941

Bundesarchiv R 3017/9271

Sterbeurkunde von Boleslaus Dawid vom 16. September 1941

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bekanntmachung der Vollstreckung des Urteils gegen Boleslaus Dawid, 16. September 1941

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-49-10

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