Philibert Dedeurwaerder

7. April 1924, Roeselare – 29. Juli 1943
Philibert Dedeurwaerder ist nach dem Besuch der Volksschule in einer Flachsspinnerei und in der Land­wirtschaft tätig. Der 16-Jährige kommt im November 1940 als belgischer „Zivilarbeiter“ nach Deutschland und arbeitet zunächst in Mainz als Transportarbeiter und dann als Gärtner in Walsrode.
In der Zeit von September 1941 bis August 1942 ist Dedeurwaerder als Arbeiter bei der Deutschen Reichs­bahn auf dem Berliner Verschiebebahnhof Tempelhof tätig. Das Amtsgericht Berlin verurteilt ihn am 26. November 1942 zu einer dreimonatigen Gefängnis­strafe. Er soll mit gestohlenen Lebensmitteln gehandelt haben.
Nach Verbüßung der Haft findet Dedeurwaerder eine Anstellung bei der Firma Kommoss & Brodthagen in Berlin-Steglitz. Von Februar bis April begeht Dedeurwaerder mehrfach Diebstähle von Paketen aus Güterwagen des Verschiebebahnhofs Tempelhof und bricht Anfang Mai 1943 in Lauben ein.
Dedeurwaerder wird am 16. Mai 1943 verhaftet und am 5. Juli vom Sondergericht IX bei dem Landgericht Berlin auf der Grundlage der „Volks­schädlingsverordnung“ zum Tode verurteilt.
Der 19-jährige Philibert Dedeurwaerder wird am 29. Juli 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.
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