Josef Dlouhý

29. Mai 1892, Beraun (Beroun) – 3. November 1942
Josef Dlouhý

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Josef Dlouhý, 1941

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-420-18

Josef Dlouhý arbeitet nach der Volks- und Bürgerschule in einer Weberei und in einem Zementwerk. Nach dem Ersten Weltkrieg ist er bei den Tschechoslowakischen Staatsbahnen als Zugführer angestellt. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht erfährt Josef Dlouhý von dem vom Eisen­bahninspektor Ctibor Träger organi­sierten Fluchtweg ins Ausland. Um die Jahreswende 1939/40 macht er Ctibor Träger mit Vladimír Grégr bekannt, durch Grégrs Ver­mittlung kann sich der Landwirtschaftsminister Ladislav Karel Feierabend im Januar 1940 ins Ausland retten und sich der Exilregierung anschließen. Josef Dlouhý weist Träger zudem auf mögliche Geldquellen hin und führt ihm eine Person jüdischer Herkunft für den Flüchtlings­transport zu.
Am 22. Februar 1941 wird er festgenommen. Der „Volks­gerichtshof” verurteilt ihn am 16. Juni 1942 wegen „Feind­­begünstigung und Vor­bereitung zum Hoch­verrat” mit Ctibor Träger sowie weiteren zehn Ange­klagten zum Tode. Sie alle werden am 3. No­vember 1942 im Strafge­fängnis Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Josef Dlouhý

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichts­hofs” gegen Ctibor Träger und andere vom 16. Juni 1942

Bundesarchiv R 3001/144639

Bekanntmachung der Hinrichtung von Josef Dlouhý und anderen, plakatiert 1942 in Prag und Pilsen

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-419-1

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