Josef Dlouhý
Erkennungsdienstliche Aufnahme von Josef Dlouhý, 1941
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-420-18
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht erfährt Josef Dlouhý von dem vom Eisenbahninspektor Ctibor Träger organisierten Fluchtweg ins Ausland. Um die Jahreswende 1939/40 macht er Ctibor Träger mit Vladimír Grégr bekannt, durch Grégrs Vermittlung kann sich der Landwirtschaftsminister Ladislav Karel Feierabend im Januar 1940 ins Ausland retten und sich der Exilregierung anschließen. Josef Dlouhý weist Träger zudem auf mögliche Geldquellen hin und führt ihm eine Person jüdischer Herkunft für den Flüchtlingstransport zu.
Am 22. Februar 1941 wird er festgenommen. Der „Volks­gerichtshof” verurteilt ihn am 16. Juni 1942 wegen „Feind­begünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat” mit Ctibor Träger sowie weiteren zehn Angeklagten zum Tode. Sie alle werden am 3. November 1942 im Strafge­fängnis Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Josef Dlouhý
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Ctibor Träger und andere vom 16. Juni 1942
Bundesarchiv R 3001/144639
Bekanntmachung der Hinrichtung von Josef Dlouhý und anderen, plakatiert 1942 in Prag und Pilsen
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-419-1