Musa Dshalil

15. Februar 1906, Mustafina – 25. August 1944
Musa Dshalil

Musa Dshalil

Privatbesitz

Musa Dsahil wird als sechstes Kind eines Ackerbauern geboren. Im „Hungerjahr” 1921 verlässt Dshalil sein Eltern­haus und geht nach Orenburg, wo er sich hun­gernden und obdachlosen Kindern anschließt. Er trifft einen ehe­maligen Redakteur vom „Kysyl juldus”, einer tata­rischen Zeitung, der ihn aufnimmt.
Musa Dshalil studiert am Tatarischen Institut für Volks­bildung. 1922 zieht er nach Kasan und absolviert die Arbeiter- und -Bauern-Fakultät, nebenbei veröffentlicht er regelmäßig Gedichte in Zeitungen. In Moskau wird er verantwortlicher Redakteur der tatarischen Kinderzeitung „Ketschkene ipteschler” (Kleine Genossen). Gleichzeitig studiert er an der Fakultät für Literatur der Moskauer Universität. Er wird Dramaturg am Tatarischen Opern­studio des Moskauer Konservatoriums.
1939 geht er zurück nach Kasan. Er wird als Autor be­rühmt und Vorsitzender des tatarischen Schriftsteller­verbandes.
Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 absolviert er einen Kurzlehrgang für Polit­offiziere. Als Kriegsberichterstatter wird er schwer ver­wundet und gerät in deutsche Gefangenschaft. Als das Ober­kommando der Wehrmacht beschließt, „nationale Legionen” aufzustellen, entscheiden sich Musa Dshalil und andere tatarische Kriegsgefangene für die Aufnahme in diese Legion. Um ihre Widerstandsaktivitäten zu tar­nen, müssen sie Kollaboration vortäuschen.
Im August 1943 werden die Aktivitäten der Gruppe von der Gestapo aufgedeckt. Musa Dshalil und die meisten seiner Gefährten werden festgenommen und am 12. Fe­bruar 1944 vom Reichskriegsgericht wegen „Feindbe­günstigung und Zersetzung der Wehrkraft” zum Tode verurteilt.
Musa Dshalil wird am am 25. August 1944 im Strafge­fängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Urteilsregest des Reichskriegsgerichts zur Verurteilung der Gruppe um Kurmaschew und Dshalil

Militärhistorisches Archiv, Prag

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