Musa Dshalil
Musa Dshalil studiert am Tatarischen Institut für Volksbildung. 1922 zieht er nach Kasan und absolviert die Arbeiter- und -Bauern-Fakultät, nebenbei veröffentlicht er regelmäßig Gedichte in Zeitungen. In Moskau wird er verantwortlicher Redakteur der tatarischen Kinderzeitung „Ketschkene ipteschler” (Kleine Genossen). Gleichzeitig studiert er an der Fakultät für Literatur der Moskauer Universität. Er wird Dramaturg am Tatarischen Opernstudio des Moskauer Konservatoriums.
1939 geht er zurück nach Kasan. Er wird als Autor berühmt und Vorsitzender des tatarischen Schriftstellerverbandes.
Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 absolviert er einen Kurzlehrgang für Polit­offiziere. Als Kriegsberichterstatter wird er schwer ver­wundet und gerät in deutsche Gefangenschaft. Als das Oberkommando der Wehrmacht beschließt, „nationale Legionen” aufzustellen, entscheiden sich Musa Dshalil und andere tatarische Kriegsgefangene für die Aufnahme in diese Legion. Um ihre Widerstandsaktivitäten zu tar­nen, müssen sie Kollaboration vortäuschen.
Im August 1943 werden die Aktivitäten der Gruppe von der Gestapo aufgedeckt. Musa Dshalil und die meisten seiner Gefährten werden festgenommen und am 12. Fe­bruar 1944 vom Reichskriegsgericht wegen „Feindbe­günstigung und Zersetzung der Wehrkraft” zum Tode verurteilt.
Musa Dshalil wird am am 25. August 1944 im Strafge­fängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Urteilsregest des Reichskriegsgerichts zur Verurteilung der Gruppe um Kurmaschew und Dshalil
Militärhistorisches Archiv, Prag