Karel Dubovský
Im Sommer 1939 wird Dubovský von einem Bekannten aus dem Heer für die Obrana Národa (ON – Verteidigung der Nation) angeworben. Die Organisation tschechoslo­wakischer Offiziere, die sich nach der Errichtung des „Protektorats” gebildet hat, versucht unter deutscher Be­satzung ein geheimes Heer aufzubauen. Der Oberst a. D. erklärt sich zur Leitung des Kreiskom­mandos Pilsen be­reit und baut die Organisation dort weiter aus. Er füllt die neuen Einheiten mit Mannschaften auf und vervollstän­digt auch seinen eigenen Stab mit einem Adjutanten und einem Waffen-, Funk- und Mobilisierungsoffizier. Die Mitglieder der ihm unterstellten Einheiten sammeln In­formationen über den Standort und die Stärke der deut­schen Wehrmachtseinheiten sowie den Beschäftigungs­stand in größeren Betrieben.
Außerdem ist Dubovský an der Entwendung von sieben Kisten mit je 1.000 Schuss Munition aus den Beständen des ihm früher unterstehenden Infanterieregiments be­teiligt. Diese werden auf dem Grundstück des später in diesem Fall ebenfalls angeklagten František Vrátil ver­graben.
Nach seiner Festnahme am 6. Februar 1940 wird Karel Dubovský am 29. Oktober 1942 vom 1. Senat des „Volks­gerichtshofs” zusammen mit weiteren Angeklagten we­gen „Vorbereitung zum Hochverrat” und „Feindbegünsti­gung” zum Tode verurteilt. Alle dreizehn zum Tode Ver­urteilten werden am 23. März 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Karel Dubovský
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Karel Dubovský und weitere Angeklagte vom 29. Oktober 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-220-2
Protokoll der Vollstreckung des Urteils gegen Karel Dubovský vom 23. März 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-221-20
Bekanntmachung der Vollstreckung des Urteils gegen Karel Dubovský und weitere Personen vom 23. März 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-221-17