Otto Dups

23. Januar 1899, Sulzfeld – 22. Dezember 1939
Otto Dups

Otto Dups

Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa

Otto Dups wird als Sohn des Steinhauermeisters Christian Dups und seiner Frau Luise im badischen Sulzfeld geboren. Nach dem Besuch der Volksschule tritt er in den land­wirtschaftlichen Betrieb der Eltern ein.
Otto Dups gehört der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas an, die bereits im Mai 1933 in Baden verboten wird. Er hält jedoch an seinen Glaubens­überzeugungen fest, nimmt an Zusammen­künften der Zeugen Jehovas teil und setzt die Missions­tätigkeit fort. Im Frühjahr 1935 wird er erstmals festgenommen und zu vier Monaten Haft verurteilt.
Als Otto Dups 1939 zur Wehrmacht einberufen wird, verweigert er aus religiösen Gründen den Dienst an der Waffe und den Eid auf Hitler.
Nach der bereits kurz vor dem deutschen Überfall auf Polen am 26. August 1939 in Kraft getretenen „Kriegssonderstrafrechtsverordnung” gilt dieses als „Zersetzung der Wehrkraft”.
Otto Dups wird am 21. September 1939 vom Oberreichs­kriegsanwalt angeklagt und am 7. Dezember vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt. Er wird am 22. Dezember 1939 gemeinsam mit fünf weiteren Zeugen Jehovas, die den Dienst an der Waffe verweigert haben, im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Otto Dups

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Berlin-Plötzensee, den 22. Dez 1939
Name des Briefschreibers:
_______Otto Dups_______
Königsdamm 7
Haus III
Gelesen: [Unterschrift]


Meine Lieben!
Teile Euch hierdurch mit
dass ich Euren lieben Brief
vom 11 Dezember erhalten habe.
Und daraus ersehen dass es Euch
noch gut geht, was mich natür-
lich sehr freut. Meine Lieben
nun muss ich Euch den Abschied
von dieser Welt schreiben.
Ich wurde am 7. Dezember vom
Reichskriegsgericht in Berlin
zum Tode verurteilt, das Urteil
ist rechtskräftig. Die Vollstre-
kung des Urteils findet heute
den 22 ten Dezember Statt.
Meine Lieben ihr wisst ja
in allem bescheid, ich habe
Euch ja alles geschrieben was

notwendig war. Ihr Meine
lieben wisst ja selbst was
ein Christ zu tun hat.
Deshalb Meine Lieben nehmet
das Urteil in Frieden und
geduld an. Ihr habt mir ja
geschrieben dass ihr auf das
schwerste gefasst seid.
Liebe Elise Du liegst mir
besonder am Herzen, aber
der Herr hat dich bisher
getröstet und wird Dich auch
in diesser Sache Trösten.
Deshalb Liebe Elise gieb
Dich zufrieden und auch ihr
alle Meine Lieben bis wir
uns Wiedersehn.

Auf ein frohes Wiedersehn
grüsst Euch alle viel
tausend mal

Euer Otto

Abschiedsbrief von Otto Dups, 22. Dezember 1939

Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa

Mitteilung über die Vollstreckung des Todesurteils gegen Otto Dups an seine Schwester Elise, 22. Dezember 1939

Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa

Sterbeurkunde von Otto Dups vom 22. Dezember 1939

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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