Anna Dutz

16. Januar 1900, Doglasgrün/Kreis Eger (Vresová/Chodov) – 3. November 1944
Anna Möckl wird am 16. Januar 1900 als Tochter eines Bergmanns in Doglasgrün bei Eger in den Sudeten ge­boren. Sie heiratet Franz Dutz und bringt 1921 eine Toch­ter zur Welt. Seit 1933 ist sie in der Porzellanfabrik Alfred Dietl in Grünlas als Arbeiterin beschäftigt. Nach dem deut­schen Überfall auf Polen wird ihr Ehemann 1942 als Soldat zur Wehrmacht einberufen.
Etwa Anfang 1944 lernt Anna Dutz in der Fabrik einen sowje­ti­schen Unterleutnant kennen, der dort als Kriegs­gefan­gener eingesetzt ist. Sie lässt ihm wiederholt Brot und Zigaretten zukommen und die beiden werden ein Paar. Anfang Juli 1944 ver­sucht der Offizier mit einem Kame­raden zu flüchten, im Vorfeld hatte Anna Dutz ihn mit Zivilkleidung versorgt. Aufgrund strömenden Regens nimmt Anna Dutz beide in ihrem Haus auf und hält sie mehrere Tage lang versteckt. Am 7. Juli 1944 werden alle drei fest­genommen.
Der „Volksgerichtshof” verurteilt Anna Dutz am 12. Okto­ber 1944 wegen „Feindbegünstigung” zum Tode. Sie wird am 3. November 1944 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte des Frauenge­fäng­nisses Barnimstraße von Anna Dutz vom 13. Oktober 1944

Bundesarchiv R 3017/19164

Gnadengesuch von Anna Dutz, Oktober 1944

Bundesarchiv R 3017/19165

Anordnung des Reichsjustizministers zur Urteilsvollstreckung gegen Anna Dutz vom 27. Oktober 1944

Bundesarchiv R 3017/19164

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