Charlotte Eisenblätter

7. August 1903, Berlin – 25. August 1944
Charlotte Eisenblätter

Charlotte Eisenblätter

Bundesarchiv DY 55/1036

Charlotte Eisenblätter ist nach der Volksschule zunächst als Laufmädchen und später als Stenotypistin tätig. Sie engagiert sich im Berliner Touristenverein „Die Natur­freunde”, später in der Wandersparte des Arbeitersportvereins „Fichte”.
Charlotte Eisenblätter, die eng mit dem Arbeitersportler Werner Seelenbinder befreundet ist, lehnt das NS-Regime entschieden ab und schließt sich der weitverzweigten kommunistischen Widerstandsgruppe um Robert Uhrig an. Sie vervielfältigt illegale Materialien wie den „Informationsdienst”, der die Leser und Leserinnen über die Verbrechen der Nationalsozialisten aufklärt. Für den illegal aus den Niederlanden einge­reisten Instrukteur der KPD-Auslandsleitung Alfred Kowalke beschafft sie ein geheimes Quartier und vermittelt den Kontakt zu Robert Uhrig.
1941 kann die Gestapo die Widerstands­gruppe um Uhrig unterwandern und es kommt im Februar 1942 zu einer groß angelegten Festnahmeaktion.
Charlotte Eisenblätter wird am 10. Februar 1942 in Haft genommen und nach Gestapo-Verhören in das Frauenkonzentrations­lager Ravensbrück verschleppt.
Sie wird am 6. Juli 1944 vom 5. Senat des „Volks­gerichtshofs“ wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt und am 25. August 1944 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Charlotte Eisenblätter und andere, 15. April 1944

Institut für Zeitgeschichte, München Fa 117/292

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Charlotte Eisenblätter, 6. Juli 1944

Bundesarchiv R 3018/1711

Anordnung des Reichsministers der Justiz zur Vollstreckung der Todesurteile gegen Elfriede Tygör, Charlotte Eisenblätter und andere, 10. August 1944

Bundesarchiv R 3018/1711

Protokoll der Vollstreckung der Todesstrafe gegen Charlotte Eisenblätter, 25. August 1944

Bundesarchiv R 3018/1711

Abschiedsbrief von Charlotte Eisenblätter

Bundesarchiv DY 55/1036

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