Toska Froese

9. Dezember 1903, Heinrichswalde (Slawsk) – 12. November 1943
Toska Froese arbeitet seit Mitte 1941 bei der Reichspost in Berlin. Die Postfacharbeiterin wird am 3. Mai 1943 festge­nommen und gemeinsam mit sieben Kolleginnen auf der Grundlage der „Volksschädlings­verordung“ angeklagt. Ihr wird vorgeworfen, während ihres Dienstes Pakete geöffnet und daraus Lebensmittel gestohlen zu haben.
Das Sondergericht VII bei dem Landgericht Berlin verurteilt Toska Froese und ihre Kollegin Wally Schulz am 14. Juli 1943 zum Tode.
Toska Froese wird am 12. November 1941 in der Strafanstalt Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift von Toska Froese und ihren sieben Mitangeklagten vom Mai 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 1236

Tenor des Todesurteils gegen Wally Schulz und ihre Mitangeklagten vom 14. Juli 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, Nr. 1237

Froese, Toska
Frauenstrafgefängnis

Berlin NO 18, den 2.8.1943
Barnimstraße 10


An die Oberstatsanwaltschaft

Ich bitte um Gnade für meine Tat und bereue daß ich es getan habe. Am Charfreitag wollte ich darum aus scham und Reue aus dem Leben gehen. Hohes Gericht, ich bin bei Gott kein Raedelsführer gewesen auch habe ich keinen zum stehlen angehalten.
Ich bitte daß Gericht, mir meine Tat zu vergeben und mir Gelegenheit zu geben es durch Fleiß und Dankbarkeit beweisen zu können Die schwerste Arbeit auf mich zu nehmen und wenn ich würdig wäre, unseren Soldaten helfen zur Hand zu gehen. Gerne möchte ich



wieder gut machen, was ich schlecht war.
Möge meine Bitte Erhörung finden.
Toska Froese.


Eilt sehr! Todesurteil

U.m.1 Anlage
Herrn Reichsminister der Justiz
Durch Herrn Generalstaatsanwalt
bei dem Kammergericht
- zu 12 AR 789/43 -
zu meinem Gnadenbericht vom 12.8.1943
nachgereicht, bei dem ich verbleibe.
Berlin, am 25. Aug. 1943
[Stempel: Der Generalstaatsanwalt bei dem Landgericht]

2) G.Chef z.K. i.A. Keßler,
Gst. S. 26 Oberstaatsanwalt
25. Aug. 1943 G.

Gnadengesuch von Toska Froese vom 2. August 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 12 C Berlin II, 1236/4

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