Wilhelma Gaertner

16. September 1896, Berlin-Friedenau – 11. August 1944
Wilhelma Gaertner

Wilhelma Gaertner

Privatbesitz

Wilhelma Müller wird im katholischen Glauben erzogen und besucht die Höhere Schule des Ursulinen­klosters in Eutin und Berlin. Nach einer Gesangsausbildung und dem Besuch einer Kunstgewerbeschule erlernt sie den Beruf der Kinderhortnerin und arbeitet zunächst in diesem Beruf. Anschließend ist sie als Schreibkraft in einem Berliner Betrieb tätig. 1930 heiratet sie, gegen den Willen ihrer Familie, den Bilbliotheksrat Walter Gaertner, im Jahr 1931 kommt die gemeinsame Tochter zur Welt.
Während ihr Mann in der NSDAP engagiert ist, versteht sich Wilhelma Gaertner als Pazifistin und nimmt immer wieder gegen den Krieg Stellung.
Seit Juli 1943 ist sie in Karlsbad zur Kur. Während dieser Zeit wird die Wohnung der Familie in Berlin bei einem Luftangriff zerstört. Sie bleibt in Karlsbad und äußert gegenüber verschiedenen Personen, dass sie nicht an einen deutschen Kriegssieg glaube und fragt mit Bezug auf Hitler: „Sollte man ihn nicht köpfen?”
Wilhelma Gaertner wird denunziert, am 6. November 1943 festgenommen und am 21. Juni 1944 vom 1. Senat des „Volksgerichtshofs” wegen „Wehrkraftzersetzung” zum Tode verurteilt. Sie wird in das Frauengefängnis Barnimstraße überstellt und am 11. August 1944 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Wilhelma Gaertner mit Ehemann und Tochter

Privatbesitz

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Wilhelma Gaertner

Bundesarchiv R 3017/32055

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