Ursula Goetze

29. März 1916, Berlin – 5. August 1943
Ursula Goetze

Ursula Goetze um 1940

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Ursula Goetze besucht das Lyzeum, das sie aber aus finanziellen Gründen vor dem Abitur verlässt. Als Mitglied des Kommunistischen Jugend­verbands Deutschlands und der Internationalen Arbeiterhilfe wird sie nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten kuzzeitig inhaftiert.
Ursula Goetze hat Kontakt zu Neuköllner Kommunistinnen und Kommunisten um Gertrud Rosemeyer, unterstützt Hilfsaktionen für vom NS-Regime Verfolgte und hilft beim Einschleusen illegaler Druck­schriften aus der Tschechoslowakei.
In der Heilschen Abendschule macht sie die Bekannt­schaft von Eva Rittmeister, Liane Berkowitz, Fritz und Hannelore Thiel, Friedrich Rehmer und Hans Coppi. Zusammen diskutieren sie unter der Leitung von John Rittmeister politische und philosophische Fragen. Rittmeister steht in engem Kontakt zu Harro Schulze-Boysen und beteiligt sich an den Widerstandsaktionen der Roten Kapelle. Im April 1940 beginnt Ursula Goetze an der Berliner Universität ein Philosophiestudium, freundet sich mit Werner Krauss an und stellt die große elterliche Wohnung für illegale Treffen, auch mit französischen „Zivilarbeitern”, zur Verfügung.
Gemeinsam mit Werner Krauss beteiligt sie sich an der Zettelklebeaktion der Roten Kapelle gegen die anti­sowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies” sowie am Verteilen illegaler Druck­schriften.
Nach der Enttarnung der Roten Kapelle wird Ursula Goetze am 15. Oktober 1942 festgenommen, am 18. Januar 1943 vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 5. August 1943 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Meldung über die Verbreitung von Klebezetteln gegen die Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies”, Mai 1942

Bundesarchiv R 58/204

Anordnung der Vollstreckung des Todesurteils gegen Ursula Goetze und andere, 4. August 1943

Militärhistorisches Archiv, Prag Karton A, StPL (RKA)

Feldurteil gegen Heinz Strelow, Fritz Thiel, Ursula Goetze und andere, 18. Januar 1943

Militärhistorisches Archiv, Prag Karton A, StPL (RKA) III

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