Luise Graf

25. Oktober 1892, Pulsnitz – 13. Oktober 1944
Luise Graf

Luise Graf

Privatbesitz

Luise Neumann arbeitet nach dem Besuch der Volksschule als Hausangestellte und Verkäuferin und schließt sich 1922 der Religions­gemeinschaft der Ernsten Bibelforscher an. 1927 heiratet sie den Schlosser Adolf Graf, mit dem sie im brandenburgischen Schönwalde lebt.
Die Glaubensgemeinschaft der Ernsten Bibelforscher (seit 1931 Zeugen Jehovas) wird bereits im April 1933 in mehreren deutschen Ländern verboten. Das Ehepaar hält jedoch an seinen Glaubensüber­zeugungen fest und ist an der illegalen Verbreitung religiöser Schriften beteiligt.
Adolf Graf wird im Frühjahr 1936 in „Schutzhaft” genommen und in verschiedene Konzentrationslager verschleppt. Luise Graf engagiert sich jedoch weiterhin als Kurierin bei der Verbreitung von Materialien ihrer Glaubensgemeinschaft. Bei dem Versuch, Schriften für ihren Mann in das Konzentrationslager Ravensbrück zu schmuggeln, wird Luise Graf am 21. August 1943 festgenommen und zunächst in Ravensbrück inhaftiert.
Im November 1943 wird Luise Graf zur Gestapo nach München überstellt, die gegen sie im Rahmen eines größeren Verfahrens gegen Angehörige der Zeugen Jehovas ermittelt.
Ende August 1944 wird sie in das Landgerichtsgefängnis Potsdam eingeliefert und am 6. September 1944 vom „Volksgerichtshof” wegen „Zersetzung der Wehrkraft” zum Tode verurteilt. Luise Graf wird am 13. Oktober 1944 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Adolf und Luise Graf, 1931

Privatbesitz

Anklageschrift gegen Luise Graf und drei weitere Zeuginnen Jehovas, 22. Juli 1944

Bundesarchiv R 3017/31830

Urteil des „Volksgerichtshofes” gegen Luise Graf und zwei weitere Zeuginnen Jehovas, 6. September 1944

Bundesarchiv R 3017/31830

zurück