Kurt Granzow

7. Mai 1909, Berlin – 10. September 1943
Kurt Granzow

Kurt Granzow

Bundesarchiv 7112

Der gelernte Goldschmied Kurt Granzow tritt 1925 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) und 1929 der KPD bei und wird im November 1932 zur militärpolitischen Ausbildung nach Moskau an die Schule der Kommnistischen Internationale geschickt. Ab Juli 1933 ist er für die illegale KPD in Berlin unter dem Decknamen Eugen tätig. Er erhält von Rudolf Schwarz, dem Leiter des Abwehrapparates der KPD, Ende 1933 den Auftrag, den V-Mann der Gestapo Alfred Kattner zu „liquidieren”. Granzow organisiert die Ermordung durch Hans Schwarz am 1. Februar 1934.
Er flieht anschließend über Prag nach Paris, wirkt hier für die Rote Hilfe und wird später Abwehrleiter in Zürich. Von 1936 bis 1938 ist er Leiter des Nachrichtendienstes in Kopenhagen und verhandelt in Schweden und Norwegen über Asylmöglichkeiten für kommunistische Flüchtlinge. Ab 1937 kämpft Granzow bei den Inter­nationalen Brigaden in Spanien.
Seit Februar 1939 ist er in den Lagern Gurs und Le Vernet und ab November 1941 in Algerien interniert. Ende 1942 wird er nach Südfrankreich zurückgebracht und nach Deutschland ausgeliefert.
Kurt Granzow wird am 19. August 1943 vom „Volks­ge­richtshof” für den Mord an Kattner zum Tode verurteilt. Er wird am 10. September 1943 während der soge­nann­ten Blutnächte im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Kurt Granzow

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Kurt Granzow, 19. August 1943

Bundesarchiv R 3018/1

Stellungnahme der Gestapo zum Gnadengesuch von Kurt Granzow und zum Umgang mit seinem Leichnam, 28. August 1943

Bundesarchiv R 3018/1

Sterbeurkunde von Kurt Granzow vom 16. September 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Bericht über die Vollstreckung von Todesurteilen vom 7. bis 10. Septem­ber 1943 im Strafgefängnis Plötzensee, 17. September 1943

Bundesarchiv R 3001/25019

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