Theodor Haubach
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird er für kurze Zeit inhaftiert und versucht nach seiner Haftentlassung, die Verbindungen zwischen Gewerkschaften, Reichsbanner und SPD aufrechtzuerhalten. Am 24. November 1934 wird er erneut festgenommen und bis Mai 1936 im Konzentrationslager Esterwegen inhaftiert. Im Herbst 1942 nimmt Haubach an der zweiten Kreisauer Haupttagung teil und ist nach einem gelungenen Umsturz als Regierungssprecher vorgesehen.
Er wird am 9. August 1944 festgenommen und in das Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. Ende September wird er nach Berlin zurückgebracht und im Gefängnis Tegel und in der Lehrter Straße 3 inhaftiert.
Der während der Haft schwer erkrankte Haubach steht am 9. Januar 1945 gemeinsam mit weiteren Angehörigen des Kreisauer Kreises vor dem „Volksgerichtshof“. Das Verfahren gegen ihn wird jedoch abgetrennt.
Haubach wird am 15. Januar 1945 zum Tode verurteilt. Die Gnadengesuche verschiedener Freunde und seiner Verlobten Anneliese Schellhase bleiben ohne Erfolg. Er wird am 23. Januar 1945 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Haftbefehl gegen Helmuth James Graf von Moltke, Theodor Haubach, Eugen Gerstenmaier, Theodor Steltzer, Franz Sperr, Franz Reisert und Josef Ernst Fürst Fugger von Glött, 11. Oktober 1944
Privatbesitz
Du Herzallerliebste Geliebte!
Heute war ich noch nicht
dran. Morgen gehts weiter.
Sei nicht bös, wenn ich
heute nicht mehr schreibe, aber
ich bin sehr fertig.
Ich küsse Dich mit solcher Sehnsucht
grüße Euch alle
Theo
Heute wiederum viele Grüße!
Brief von Theodor Haubach an seine Verlobte Anneliese Schellhase nach dem ersten Prozesstag, 9. Januar 1945
Privatbesitz
Theodor Haubach vor dem „Volksgerichtshof”, 15. Januar 1945
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Gnadengesuch für Theodor Haubach eingereicht durch Anneliese Schellhase, 12. Dezember 1944
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Fernschreiben der Parteikanzlei in Berlin an Reichsleiter Bormann, Bericht über den Prozess gegen Theodor Haubach, Nikolaus Groß und Theodor Stelzer, 15. Januar 1945
Bundesarchiv NS 6/21