Anna Hölzlsauer
Anna Hölzlsauer, die als Putzfrau bei der Reichsbahn in Bregenz arbeitet, wird wegen antinazistischer Äußer­ungen denunziert und am 9. November 1943 festgenom­men. Sie wird am 24. März 1944 vom „Volksgerichtshof” wegen „Wehrkraftzersetzung” zum Tode verurteilt und am 19. Mai 1944 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Anna Hölzlsauer vom 23. Februar 1944
Bundesarchiv R 3017/21662
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Anna Hölzlsauer vom 24. März 1944
Bundesarchiv R 3017/21662
Berlin, den 29.3.1944
Gnadengesuch
Hiermit bitte ich, mir mein Leben zu
schenken und mir eine mildere Strafe
aufzuerlegen.
Die Zeuginnen haben mich auf der Straße
angeredet und mich dazu ge-
bracht und aufgefordert, daß ich über
die Küche unserer Firma schimpfen
sollte. Das habe ich auch getan. Die
Zeuginnen haben aber alles umgedreht.
Eine Neigung zum Kommunismus liegt
mir völlig fern. Ich war 1920 bei
meinen Schwestern in Budapest und habe
dort mit eigenen Augen gesehen, wieviel
Not und Elend der Kommunismus
bringt.
Auch meine Ausführung über die Werkküche
der (…) sind keine Verleumdung,
denn der Küchenleiter ist inzwischen wegen
Unterschlagung verhaftet worden.
Inzwischen habe ich auch erfahren, daß
mein Stiefsohn in Russland gefallen
ist. Nun hat mein Mann niemanden
mehr und ist auf meine Hilfe an-
gewiesen.
Ich bitte Sie daher nochmals um
Begnadigung.
Anna Hölzlsauer
Gnadengesuch von Anna Hölzlsauer vom 29. März 1944
Bundesarchiv R 3017/21664
Ablehnung eines Gnadenerweises für Anna Hölzlsauer vom 3. Mai 1944
Bundesarchiv R 3017/21665
Sterbeurkunde von Anna Hölzlsauer vom 22. Mai 1944
Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung