Rosa Hofmann
Im Herbst 1940 wird sie von einem Bekannten für die verbotene Kommunistische Partei Österreichs ange­worben, zahlt bis Ende 1941 einen Mitgliedsbeitrag und nimmt an illegalen Schulungen innerhalb der Ortsgruppe teil. Außerdem ist sie an der Verbreitung der kommunis­tischen Flugschriften „Kamerad, Soldat der deutschen Wehrmacht” und „Der Soldatenrat” beteiligt, in denen der Krieg gegen die Sowjetunion als „faschistischer Angriffs- und Raubkrieg” bezeichnet und zu dessen Been­digung aufgerufen wird. Rosa Hofmann klebt die Druckschriften unter anderem in illustrierte Zeitungen und schickt diese an Wehrmachtslazarette, legt sie in Fernsprechzellen nahe Kasernen, auf öffentlichen Bänken, in Toiletten am Hauptbahnhof Salzburg und in Gepäcknetzen von Bahn­abteilen aus.
Für diese politische Betätigung wird sie nach der „Kriegs­sonderstrafrechtsverordnung” vom 6. Senat des „Volks­gerichtshofs” wegen „Zersetzung der Wehrkraft des deutschen Volkes in Verbindung mit landesverräterischer Begünstigung des Feindes und Vorbereitung zum Hoch­verrat” am 15. Dezember 1942 zum Tode verurteilt.
Rosa Hofmann wird am 9. März 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Rosa Hofmann
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Rosa Hofmann vom 15. Dezember 1942
Bundesarchiv R 3017/21100
Gnadengesuch von Cäcilia Hofmann für ihre Tochter an den Oberreichs­anwalt des „Volksgerichtshofs” vom 26. Januar 1943
Bundesarchiv R 3017/25282
Ablehnung eines Gnadenerweises für Rosa Hofmann durch die NSDAP-Gauleitung Salzburg vom 22. Februar 1943
Bundesarchiv R 3017/25282
Bekanntmachung der Vollstreckung der Hinrichtung von Rosa Hofmann vom 9. März 1943
Bundesarchiv R 3017/25282