Person - Gedenkstätte Plötzensee

Josef Hrubý

6. August 1887, Ober-Sittowa (Horní Sytová) – 16. November 1942

Josef Hrubý im Jahr 1914

Privatbesitz

Josef Hrubý studiert Chemie an der Technischen Universität in Prag, promoviert in Brünn (Brno) zum Dr. Ing. und ist ab 1919 Beamter im dortigen Gewerbeförderungsamt.
1917 tritt er in die Tschechische Fortschrittspartei ein, der Partei des späteren Präsidenten Tomáš G. Masaryk, und ist ab 1928 deren Vorsitzender in Brünn. Er beschäftigt sich mit sozialen und politischen Fragestellungen und ist Herausgeber der Zeitschrift „Nezávislá Politika” („Unabhängige Politik”).
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht schließt er sich der nationalen Widerstandsbewegung an und gründet im Juni 1939 in Brünn eine sozialistische Gruppe. Den Beteiligten geht es um eine Zusammenarbeit der diversen Widerstandsgruppen. In den folgenden Wochen wirbt Josef Hrubý dafür in der tschechischen Intelligenz. Oldřich Blažek, ein früherer Mitarbeiter seiner seit Frühjahr verbotenen Zeitschrift, der der illegalen Kommunistischen Partei (KPČ) nahesteht, verhandelt in deren Namen mit der neu gegründeten Militärorganisation.
Ende Februar 1940 wird Josef Hrubý festgenommen. Am 24. Juli 1942 verurteilt der „Volksgerichtshof” ihn zusammen mit Oldřich Blažek und František Ptašinský wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode. Alle drei Männer werden am 16. November 1942 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.