Hildegard Jadamowitz
Sie nimmt Verbindung zu einer kommunistischen Widerstandsgruppe um Hans-Georg Vötter in Berlin-Britz auf und lernt hier ihren späteren Verlobten Werner Steinbrink kennen. Durch ihn schließt sie sich der Gruppe um Herbert Baum an und stellt wichtige Verbindungen zu anderen oppositionellen Kreisen her.
Hildegard Jadamowitz und Werner Steinbrink wenden sich mit einem Flugblatt, das gezielt an Berliner Ärzte versandt wird, an die Öffentlichkeit und machen auf die katastrophale Entwicklung der ärztlichen Versorgung aufmerksam.
Mit ihrem Flugblatt wollen sie aber nicht nur an die Verantwortung der Mediziner appellieren, sondern zugleich beweisen, dass sie sich um eine Zusammenarbeit unterschiedlichster Gruppen bemühen müssen. Sie knüpfen damit an frühere Bestrebungen an, eine gemeinsame „antifaschistische Abwehrfront” zu bilden. Auch in anderen kommunistischen Widerstandsgruppen sind ähnliche Bestrebungen spürbar.
Hildegard Jadamowitz beteiligt sich am Brandanschlag auf die Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten am 18. Mai 1942, der von Herbert Baum und Werner Steinbrink vorbereitet und von einzelnen Mitgliedern der Widerstandskreise um Herbert Baum ausgeführt wird. Wenige Tage später wird sie festgenommen, am 16. Juli 1942 zum Tode verurteilt und am 18. August 1942 in Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Hildegard Jadamowitz
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Liste der Festnahmen von Mitgliedern der Gruppe um Herbert Baum der Stapo-Leitstelle Berlin, 1942
Bundesarchiv R 58/204
Flugblatt der Widerstandsgruppe um Hildegard Jadamowitz, Werner Steinbrink und Joachim Franke, April 1942
Bundesarchiv R 3018/1642
Meldung über den Brandanschlag auf die Ausstellung „Das Sowjetparadies“, 19. Mai 1942
Bundesarchiv NS 19/1771