Michael Klause

29. September 1895, Mischana bei Lublin – 7. Februar 1942
Michael Klause

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Michael Klause

Landesarchiv Berlin A Rep 358-02, Nr. 157185

Michael Klause arbeitet nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Metallarbeiter und Hilfsmonteur. 1922 tritt er in die KPD ein und ist für den Geheim­apparat der Partei tätig. Im Herbst 1923 wird er festgenommen und bleibt bis September 1925 in Untersuchungshaft. Das Verfahren gegen ihn wird auf Grund einer Amnestie eingestellt.
Er schließt sich 1926 dem Roten Frontkämpferbund (RFB) an und ist kurzeitig dessen Leiter im Berliner Bezirk Wedding. 1930/31 ist er Kursant an der Militärschule der Komintern in Moskau. Nach seiner Rückkehr wird Klause Mitarbeiter des Ordnerdienstes, des späteren Partei-Selbstschutzes der KPD.
Am 9. August 1931 werden nahe der KPD-Zentrale auf dem Berliner Bülowplatz die Polizisten Paul Anlauf und Franz Lenk erschossen. Die Täter werden im Umkreis des RFB vermutet, zu einem Prozess kommt es jedoch erst nach der nationalsozialistischen Machtübernahme. Michael Klause wird am 15. August 1933 von der SA festgenommen und schwer misshandet. In den Verhören macht er umfangreiche Aussagen und belastet sich selbst schwer. Obwohl die Haupttäter flüchtig sind, beginnt im Juni 1934 der Prozess vor dem Schwur­gericht I beim Landgericht Berlin gegen 15 Personen. Er endet am 19. Juni 1934 mit Todesurteilen gegen Michael Klause, Max Matern und Friedrich Broede wegen gemeinschaftlichen Mordes.
Klause wird von Hitler am 2. Mai 1935 zu einer lebens­länglichen Zuchthausstrafe begnadigt, in das Zuchthaus Luckau überführt und von dort im Februar 1939 nach Brandenburg-Görden. Am 13. November 1941 wird Klause nach Berlin geholt, um in einem weiteren Verfahren ausszusagen.
Michael Klause, der seit 1938 um eine Verkürzung oder Aussetzung seiner Freiheitsstrafe bittet, begeht am 7. Februar 1942 in seiner Zelle im Strafgefängnis Plötzensee Selbstmord.

Dokumente

Gefangenenkarte von Michael Klause

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Tenor des Todesurteils gegen Michael Klause

Landesarchiv Berlin A Rep. 358-02, Nr. 157176

Begnadigung von Michael Klause zu lebenslanger Zuchthausstrafe, 2. Mai 1935

Landesarchiv Berlin A Rep. 358-02, Nr. 157177

Bericht über den Selbstmord von Michael Klause, 8. Februar 1942

Landesarchiv Berlin A Rep. 02, Nr 358-. 157176

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