Agnieszka Laszkiewicz
Im September 1941 flieht der sowjetische Kriegsgefangene Fiodor Asarow aus einem Eisenbahntransport und versteckt sich etwa zwei Monate im polnischen Kreise Konin. Mehrere in der Gegend wohnende Land­wirte und ihre Familien helfen dem Entflohenen. Im November 1941 wird der 26-jährige Asarow aufgrund einer Denunziation von einer deutschen Gendarmerie­streife aufgegriffen.
Die Polizei nimmt daraufhin mehrere polnische Bürgerinnen und Bürger fest, darunter auch Agnieszka Laszkiewicz und ihren 17-jährigen Sohn Zenon Laszkiewicz.
Die Familie hat dem entflohenen Kriegsgefangenen drei Tage und drei Nächte Unterschlupf gewährt und ihn verpflegt.
Agnieszka Laszkiewicz wird am 28. Mai 1942 vom 2. Senat des „Volksgerichtshofes” wegen „Schädigung des Reichs­wohls in Verbindung mit landesverräterischer Begünsti­gung des Feindes” zum Tode verurteilt und am 2. Sep­tember 1942 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Ihr minder­jähriger Sohn Zenon Laszkiewicz wird wegen Beihilfe zu diesem „Verbrechen” zu drei Jahren Straflager verurteilt.
Dokumente
Gefangenenkarte von Agnieszka Laszkiewicz
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Agnieszka Laszkiewicz und ihren Sohn Zenon Laszkiewicz vom 28. Mai 1942
Bundesarchiv R 3017/21116