Věra Ledererová

25. März 1912, Prag – 1. Juli 1943
Věra Ledererová

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Věra Ledererová

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 135-50-7

Věra Ledererová wird am 25. März 1912 in eine Familie jüdischer Herkunft in Prag geboren. Sie absolviert die Handelsschule und ist anschlie­ßend als Stenotypistin tätig. Seit 1932 arbeitet sie in der Prager Rechtsan­waltskanzlei Dr. Stein.
Im Sommer 1936 wird sie vom militärischen Nach­richtendienst der Tschechoslowakei angeworben und übermittelt diesem die nächsten sechs Monate Ab­schriften von Prozessdokumenten des in der Kanzlei tätigen Rechtsanwalts Dr. Lösch. Dieser wurde 1933 Geschäftspartner des jüdischen Kanzleiinhabers. Er fungiert als Vertrauensmann der deutschen Botschaft in Prag und des deutschen Nachrichtendienstes und ver­teidigt unter anderem Mandantinnen und Mandanten, die wegen Militär­spionage für das Deutsche Reich angeklagt sind.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht verurteilt der „Volksgerichts­hof” Věra Leder­erová am 3. März 1943 wegen „landesverräterischer Ausspäh­ung” zum Tode. Sie wird 31-jährig am 1. Juli 1943 im Strafgefängnis Plötz­ensee ermordet.

Dokumente

Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Věra Ledererová, undatiert

Bundesarchiv R 3017/12287

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Věra Ledererová vom 3. März 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-75-7

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