Věra Ledererová
Erkennungsdienstliche Aufnahme von Věra Ledererová
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 135-50-7
Im Sommer 1936 wird sie vom militärischen Nachrichtendienst der Tschechoslowakei angeworben und übermittelt diesem die nächsten sechs Monate Abschriften von Prozessdokumenten des in der Kanzlei tätigen Rechtsanwalts Dr. Lösch. Dieser wurde 1933 Geschäftspartner des jüdischen Kanzleiinhabers. Er fungiert als Vertrauensmann der deutschen Botschaft in Prag und des deutschen Nachrichtendienstes und verteidigt unter anderem Mandantinnen und Mandanten, die wegen Militärspionage für das Deutsche Reich angeklagt sind.
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht verurteilt der „Volksgerichtshof” Věra Leder­erová am 3. März 1943 wegen „landesverräterischer Ausspähung” zum Tode. Sie wird 31-jährig am 1. Juli 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Věra Ledererová, undatiert
Bundesarchiv R 3017/12287
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Věra Ledererová vom 3. März 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-75-7