Herta Lindner

3. November 1920, Mariaschein (Bohosudov) – 29. März 1943
Herta Lindner

Porträt von Herta Lindner

Regionalmuseum Teplitz / Regionální muzeum Teplice (RMT)

Herta Lindner wächst in einer deutsch-tschechischen Bergmanns­familie auf, absolviert eine Lehre als Verkäu­ferin bei der Allgemei­nen Konsum-Genossen­schaft in Aussig (Ústí nad Labem) und ist Mitglied der Sozialisti­schen Arbeiterjugend (SAJ). Als die Sudeten Ende 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen werden, flieht sie nach Prag und nach dem Ein­marsch deut­scher Truppen im März 1939 nach Dresden.
Ab Februar 1941 arbeitet sie wieder in Teplitz-Turn (Trnovany) in einem Lebensmittelgeschäft und schließt sich der seit 1938 verbotenen Kommunis­tischen Partei der Tschechoslowakei (KPČ) an. Mit ihrem antifaschisti­schen Bergsteigerklub „Lindenbrüder Hohen­stein” nutzt sie Wander- und Klettertouren für ihre politische Arbeit. Auch bewegt sie ihren Vater Heinrich dazu, sich ebenfalls am kommunistischen Widerstand zu beteiligen.
Am 27. November 1941 wird sie gemeinsam mit diesem festgenommen. Am 23. November 1942 verurteilt der „Volksgerichtshof” sie mit fünf weiteren Angeklagten we­gen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode.
Die 22-jährige Herta Lindner wird am 29. März 1943 in Plötzensee ermordet.
Ihr Vater Heinrich Lindner wird am 12. November 1942 zum Tode verurteilt und am 12. April 1943 in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Anklageschrift des „Volksgerichtshofs“ gegen Franz Müller und andere vom 3. September 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-516-1

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Franz Müller und andere vom 23. November 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-516-1

Sterbeurkunde von Herta Lindner vom 30. März 1943

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

Abschrift der Abschiedsbriefe von Herta und Heinrich Lindner von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), Landesverband Sachen, August 1952

Bundesarchiv DY 55/1830

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