Johann Machwirth
Im Herbst 1923 erstarken im Rheinland und der Pfalz separatistische Kreise. Machwirth wird im Oktober 1923 für zwei Monate zum „Beauftragten des Aktions­ausschusses der Rheinischen Republik“ in Stromberg (Hunsrück) ernannt. Ab 1926 hält sich Machwirth zunehmend im Ausland, insbesondere in Frankreich, auf. Im Dezember 1932 zieht er nach Metz und wird Mitglied der „Ligue d’Amitié Franco-Rhénane-La Halte“. Gemeinsam mit anderen Emigranten gründet er im April 1936 die „Union des Rhénans Expatriés“, übernimmt das Kassenamt und tritt als Redner auf. Im Herbst 1938 wird die Union durch die „Fédération Franco-Rhénane“ abgelöst. Auch in dieser Föderation engagiert sich Machwirth als Redner, äußert sich kritisch über Hitler und bezeichnet ihn als „den größten Piraten aller Zeiten“.
Die französische Staatsbürgerschaft erlangt Machwirth vermutlich zwischen 1937 und 1941. Er wird 1938 zum französischen Militärdienst einberufen und im September 1939 zu einem Flakregiment eingezogen. 1940 ist er in der französischen Fremdenlegion in Algerien und Tunesien eingesetzt. Nach seiner Demobilisierung im Mai 1941 ist Machwirth als Bauleiter und Werber von Arbeits­kräften für Unternehmen tätig, die im besetzten Frankreich Bauten für die Organisation Todt ausführen.
Johann Machwirth wird vom 2. Senat des „Volks­gerichtshofs“ am 1. Juni 1943 „der organisatorischen und im Ausland begangenen Vorbereitung zum Hochverrat“ schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Er wird am 30. Juli 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte von Johann Machwirth
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Todesurteil des „Volksgerichtshofes“ gegen Johann Machwirth, 1. Juni 1943
Bundesarchiv R 3018/17774
Mitteilung über die Vollstreckung des Todesurteils an Johann Machwirth, 2. August 1943
Bundesarchiv R 3018/1728