Ewa Martynowicz
Die Witwe und ihre acht Kinder sind seit Juli 1940 als „Zivilarbeiter” auf dem Gut Rittersberg im Kreis Schloch­au untergebracht. Dort werden auch Kriegsge­fangene als Arbeitskräfte eingesetzt. Einige davon sind polnischer Herkunft. Ewa Martynowicz und besonders ihr ältester Sohn pflegen freundschaftlichen Umgang mit den Gefangenen. Um die Postkontrolle zu umgehen, lassen sich die Männer ihre Post an Ewa Martynowicz senden. Als einige der Kriegsgefangenen fliehen möch­ten, besprechen sie dies mit Ewa Martynowicz und ihrem ältesten Sohn. Unmittelbar vor der Flucht sorgt sie für Proviant für die Kriegsgefangenen. Die Geflohenen werden am Tag nach ihrer Flucht wieder ergriffen.
Ewa Martynowicz wird vom 4. Senat des „Volksgerichts­hofs” am 15. Februar 1943 wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt.
Sie wird am 5. April 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Ewa Martynowicz und andere vom 12. Oktober 1942
Bundesarchiv R 3017/37734
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Ewa Martynowicz und andere vom 15. Februar 1943
Bundesarchiv R 3017/37734
Bericht zur Vollstreckung der Todesstrafe an Ewa Martynowicz vom 7. April 1943
Bundesarchiv R 3017/49590