Anna Maximowitsch

8. März 1901, Tschernigow (Tschernihiw) – 20. August 1943
Anna Maximowitschs Familie flieht während der Oktoberrevolution aus Russland. 1922 erreichen sie Frankreich. Anna Maximowitsch studiert Medizin und wird Neurologin. In Thiais bei Paris leitet sie ein Pflege­heim und behandelt dort auch spanische Republikaner. 1936 unterstützt Maximowitsch finanziell die russische Emigrantenorganisation „Union des Défensistes“. Aufgrund ihres Berufs entgeht Maximowitsch nach Kriegsausbruch der vielen Ausländern drohenden Inter­nierung in Frankreich. Ihr Bruder Wassilij kommt in das Lager von Vernet.
Über Kontakte sammelt Anna Maximowitsch Informa­tionen über die Haltung des Vatikans und der Regierung in Vichy. Diese leitet sie an Leopold Trepper weiter, den „Grand Chef“ der „Roten Kapelle“, einem Sammelbegriff der Gestapo für verschiedene Widerstandskreise.
Als die Verlobte ihres Bruders Wassilij bei den deutschen Behörden um Erlaubnis ersucht, einen Ausländer zu heiraten, wird das „Sonderkommando Rote Kapelle“ auf die Geschwister aufmerksam. Im Juni 1942 erhält Anna Maximowitsch eine Vorladung und soll ein Treffen zwischen Trepper und dem Sonderkommando organi­sieren. Nach Absprache mit Trepper taucht sie unter und flieht über Billeron in den unbesetzten Teil Frankreichs. Am 12. Dezember 1942 wird Anna Maximowitsch in der Nähe von Paris verhaftet. Sie wird nach Fresnes gebracht und gefoltert. Am 8. März 1943 ergeht gegen Anna Maximowitsch ein Todesurteil.
Anna Maximowitsch wird am 20. August 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.
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