Emil Mazal

15. Juni 1915, St. Pölten, Niederösterreich – 3. Mai 1943
Emil Mazal

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Emil Mazal, 1941

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-18

Emil Mazal wird am 15. Juni 1915 in St. Pölten geboren, schließt sein Studium der Chemie 1938 ab und arbeitet danach als Chemiker in der chemischen Versuchsab­teilung der Baťa-Werke in Zlín.
Im Winter 1939/40 verhilft er mehreren „Protektoratsan­gehörigen”, die im Ausland in die Tschechische Legion eintreten wollen, zu einem illegalen Grenzübertritt. We­gen des „Verdachts der Betätigung für die tschechische Widerstandsbewegung” wird er im August 1940 von der Staatspolizeistelle in Brünn für zwei Tage festgenommen und erklärt sich als V-Mann zur Mitarbeit bei der „Erfas­sung der Widerstands­bewegung” bereit. Nach seiner Freilassung warnt er mit ihm in Kontakt stehende Ange­hörige der Wider­standsbewegung über seinen Auftrag.
Ab Dezember 1940 ist er für die Spionageorganisation von Vladislav Bobák tätig. Bobák baut für den sowje­tischen Geheimdienst in Prag und Brünn eine Spiona­georganisation auf und lässt durch angewor­bene Männer und Frauen hauptsächlich die Stärke und Ausrüstung der einzelnen militärischen Einheiten im „Protektorat” aus­kundschaften. Mazal fertigt in der Folgezeit für Bobák Be­richte unter anderem über die Erzeugung und Roh­stoffvorräte der Baťa-Werke in Otrokowitz an und be­schafft einen Lageplan des Gebäudes.
Emil Mazal wird im Juni 1941 festgenommen, vom 1. Se­nat des „Volksgerichtshofs” am 27. November 1942 we­gen „Vor­bereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt und am 3. Mai 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermor­det.

Dokumente

Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Emil Mazal vom 31. Juli 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-6

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Emil Mazal vom 27. November 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-6

Gnadengesuch von Emil Mazal vom 6. Januar 1943

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-18

Bescheid des Strafgefängnisses Plötzensee über die Hinrichtung von Emil Mazal vom 3. Mai 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-1

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