Emil Mazal
Erkennungsdienstliche Aufnahme von Emil Mazal, 1941
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-18
Im Winter 1939/40 verhilft er mehreren „Protektoratsan­gehörigen”, die im Ausland in die Tschechische Legion eintreten wollen, zu einem illegalen Grenzübertritt. We­gen des „Verdachts der Betätigung für die tschechische Widerstandsbewegung” wird er im August 1940 von der Staatspolizeistelle in Brünn für zwei Tage festgenommen und erklärt sich als V-Mann zur Mitarbeit bei der „Erfas­sung der Widerstandsbewegung” bereit. Nach seiner Freilassung warnt er mit ihm in Kontakt stehende Ange­hörige der Widerstandsbewegung über seinen Auftrag.
Ab Dezember 1940 ist er für die Spionageorganisation von Vladislav Bobák tätig. Bobák baut für den sowje­tischen Geheimdienst in Prag und Brünn eine Spiona­georganisation auf und lässt durch angeworbene Männer und Frauen hauptsächlich die Stärke und Ausrüstung der einzelnen militärischen Einheiten im „Protektorat” aus­kundschaften. Mazal fertigt in der Folgezeit für Bobák Be­richte unter anderem über die Erzeugung und Roh­stoffvorräte der Baťa-Werke in Otrokowitz an und beschafft einen Lageplan des Gebäudes.
Emil Mazal wird im Juni 1941 festgenommen, vom 1. Senat des „Volksgerichtshofs” am 27. November 1942 wegen „Vor­bereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt und am 3. Mai 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermor­det.
Dokumente
Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Emil Mazal vom 31. Juli 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-6
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Emil Mazal vom 27. November 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-6
Gnadengesuch von Emil Mazal vom 6. Januar 1943
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-18
Bescheid des Strafgefängnisses Plötzensee über die Hinrichtung von Emil Mazal vom 3. Mai 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-468-1