Elisabeth Mill
Elisabeth Mill
Publikation Schmittner, Monika: Verfolgung und Widerstand 1933 bis 1945 am bayerischen Untermain, Aschaffenburg 2002, S. 331.
Nach dem Selbstmord ihres Mannes 1935 bestreitet Elisabeth Mill ihren Lebensunterhalt aus verschiedenen Quellen, unter anderem nimmt sie einen Untermieter auf.
Im Januar 1944 wird sie von diesem Untermieter denunziert. Sie habe zwei Jahre zuvor „staatsabträgliche Äußerungen” getätigt. So soll sie geäußert haben, sie wolle Hitler am liebsten an einen Eisenbahnwagen binden, fast zu Tode schleifen und dann wieder gesundpflegen lassen. Diese Prozedur wolle sie dann sooft wiederholen, bis „er endlich verreckt ist”.
Drei Tage nach der Denunziation wird Elisabeth Mill festgenommen und im April 1944 gefesselt nach Berlin in die Untersuchungshaft transportiert. Als ihr Sohn sie dort besucht, erkennt sie ihn nicht und ist stark abgemagert.
Der „Volksgerichtshof” verurteilt sie am 21. Dezember 1944 zum Tode. Elisabeth Mill wird am 26. Januar 1945 in Plötzensee ermordet.
Dokumente
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Elisabeth Mill, 17. November 1944
Bundesarchiv R 3018/15740
Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Elisabeth Mill, 21. Dezember 1944
Bundesarchiv R 3018/15740