Marie Minářová

11. Mai 1892, Großheilendorf (Postřelmov) – 5. April 1943
Marie Minářová

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Marie Minářová, 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-531-8

Marie Huf wächst als uneheliches Kind einer Wirtin in Großheilendorf (Postřelmov) auf und arbeitet nach der Volksschule in der Wirtschaft mit, bis sie den Kauf­mann Adolf Minář heiratet, mit dem sie fünf Kinder bekommt. 1929 zieht die Familie nach Prerau (Přerov). Über ihren Sohn kommt sie in Kontakt mit kommunis­tischen Ideen und wird 1934 Mitglied der Kommunis­tischen Partei der Tschechoslowakei (KPČ).
Nach der Besetzung der böhmischen Länder durch die Wehrmacht und dem Verbot der KPČ betätigt sie sich bis März 1940 bei der illegalen Fortführung der politischen Arbeit. Das Ober­landesgericht Breslau verurteilt sie deshalb am 25. Juni 1941 zu fünfzehn Monaten Zucht­haus. Nach ihrer Haftentlassung kommt sie im August 1941 mit einem Lehrer in Kontakt, der die KPČ nach deren Zerschlagung in Prerau wiederaufzubauen sucht. Marie Minářová stellt einen Kontakt her, vermittelt ihm ihren Schwiegersohn und bekommt Flugschriften aus­gehän­digt.
Am 12. Dezember 1942 verurteilt der „Volksgerichtshof” sie mit zwei weiteren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und landesver­räterischer Feindbegüns­tigung” zum Tode. Alle drei zum Tode Verurteilten wer­den am 5. April 1943 in Plötzen­see ermordet.

Dokumente

Anklage des „Volksgerichtshofs” gegen Marie Minářová und andere vom 19. September 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-531-6

Urteil des „Volksgerichtshofs” gegen Marie Minářová und andere vom 12. Dezember 1942

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-531-6

Brief von Marie Minářová an ihren Mann vom 23. Dezember 1942 mit auszugsweiser Übersetzung

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-531-5

Bekanntmachung der Hinrichtung von Marie Minářová und anderen, plakatiert 1943 in Prerau

Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-531-7

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