Arthur Nebe

13. November 1894, Berlin – 3. März 1945
Arthur Nebe

Arthur Nebe

Archiv für Zeitgeschichte an der ETH, Zürich Nachlass Hans-Bernd Gisevius

Arthur Nebe, seit 1937 Chef des Reichskriminalpolizei­amtes, ist bereits vor 1933 überzeugter Nationalsozialist und SS-Führer. 1941 ist Nebe auf Weisung Heinrich Himmlers als Kommandeur der Einsatzgruppe B des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD am Völkermord an den Jüdinnen und Juden in der Sowjetunion beteiligt. Nebe meldet für die knapp vier Monate seines Kommandos mehr als 45.000 „liquidierte Personen”. Er ist danach wieder Chef des Amtes V des Reichs­sicherheitshauptamtes und in dieser Funktion an der Entwicklung neuer Mord­techniken, an der Verfolgung von Sinti und Roma und an medizinischen Experimenten an KZ-Häftlingen beteiligt.
Zugleich ist Nebe für die Angehörigen der Militär­opposition, die sich auf einen Umsturzversuch vorbereiten, der wichtigste Kontaktmann in der Polizei. Am 20. Juli 1944 ist Nebe bereit, den Staatsstreich mit mehreren Kommandos der Kriminalpolizei zu unterstützen.
Arthur Nebe taucht am 23. Juli 1944 unter, obwohl bisher kein Verdacht auf ihn gefallen ist. Ein Kreis von Freunden unterstützt ihn dabei. Nach einer Denunziation wird Nebe am 16. Januar 1945 festgenommen, am 2. März 1945 vom „Volksgerichtshof” zum Tode verurteilt und am folgenden Tag in Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Arthur Nebe

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Todesurteil des „Volksgerichtshofs” gegen Arthur Nebe und Begleitschreiben des Reichsministeriums der Justiz an Reichsleiter Bormann, 2. März 1945

Bundesarchiv NS 6/22

zurück