Anna Pollertová

6. Mai 1899, Prag – 19. Januar 1945
Anna Pollertová

Porträt von Anna Pollertová geb. Baum

Nationalarchiv der Tschechischen Republik, Prag Polizeidirektion Prag II K. 8910 P 2859/9

Anna Pollertová stammt aus einer alteingesessenen jüdischen Familie in Prag. Sie stellt ein ererbtes Haus als Versteck und Werkstatt für Angehörige des Petitionsaus­schusses Wir bleiben treu (PVVZ – Petiční výbor Věrni zůstaneme) zur Verfügung und unterstützt die Organi­sation finanziell. Zugleich besorgt sie illegale Wohnun­gen und Verstecke für Verfolgte, die dort unter falschem Namen leben. Anna Pollertová versorgt auch aus Groß­britannien eingetroffene Fallschirmagenten. Es gelingt ihr, illegales Material anderer Angehöriger des Petitions­ausschusses vor dem Zugriff der Gestapo zu retten.
Im Jahr 1941 lebt sie selbst einige Zeit Monate illegal und wird am 21. Oktober 1941 festgenommen, als sie ein befreundetes Ehepaar vor der Gestapo warnen will. Anna Pollertová bleibt drei Jahre in Untersuchungshaft und wird im Oktober 1944 über Leipzig und Dresden nach Berlin verlegt.
Der „Volksgerichtshof“ verurteilt sie am 15. November 1944 zum Tode. Anna Pollertová wird am 19. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee enthauptet. Ihr Ehemann Rudolf Pollert wird 1942 nach Theresienstadt deportiert und stirbt dort. Auch ihre Tochter Irena und ihr Sohn Jaromir Herbert werden 1942 zuerst nach Theresienstadt, 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Nur Irena Pollertová überlebt die Haft.

Dokumente

Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Anna Pollertová 

Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei

Sterbeurkunde von Anna Pollertová vom 20. Januar 1945

Ancestry, Archiv zur Ahnenforschung

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