Luise Reichmann
Luise Reichmann arbeitet als Stenotypistin bei einer Prager Handelsgesellschaft. Ihr Lebensgefährte Walter Peres berichtet für die englische Tageszeitung „Daily Express” als Korrespondent aus Prag und ab 1939 aus Budapest. Luise Reichmann schließt sich der nationalen Widerstandswegung an und unterstützt die Arbeit der geheimen Militärorganisation Obrana Národa (ON – Verteidigung der Nation). Unter anderem gibt sie Berichte von Hugo Vávra über die politische Situation im „Protektorat Böhmen und Mähren” an Walter Peres sowie an Deckadressen in Budapest weiter.
Luise Reichmann wird am 20. August 1940 festgenommen und am 12. Juni 1942 vom „Volksgerichtshof” zusammen mit Hugo Vávra und sieben weiteren Angeklagten wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt. Sie wird am 18. Dezember 1942, kurz vor ihrem 38. Geburtstag, im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.
Ihr Lebensgefährte Walter Peres wird am 14. Januar 1942 zum Tode verurteilt und am 12. Mai 1942 in Plötzensee ermordet.
Dokumente
Gefangenenkarte des Strafgefängnisses Plötzensee von Luise Reichmann
Landesarchiv Berlin A Rep 369 Kartei
Anklageschrift des „Volksgerichtshofs” gegen Karel Jaroš und andere vom 14. Januar 1942
Archiv des Sicherheitsdienstes Prag (ABS) 141-352-2
Urteilstenor des „Volksgerichtshofs” gegen Karel Jaroš und andere vom 12. Juni 1942
Bundesarchiv R 3017/11109, Bd. IV
Anordnung der Urteilsvollstreckung gegen Luise Reichmann und andere durch den Reichsjustizminister, 8. Dezember 1942
Bundesarchiv R 3017/11109, Bd. IV
Bekanntmachung der Hinrichtung von Luise Reichmann und anderen, plakatiert ab 30. Dezember 1942 in Prag
Bundesarchiv R 3017/11109, Bd. IV