Frieda Sabbas

31. Oktober 1884, Domersleben (Wanzleben) – 28. April 1943
Frieda Sabbas

Erkennungsdienstliche Aufnahme von Frieda Sabbas, 1942

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 2420

Frieda Sabbas kommt als Frieda Tietge im zur Magde­burger Börde gehörenden Domersleben zur Welt. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitet sie im Haushalt der Familie, die eine Landwirtschaft betreibt. 1908 heiratet sie, ihr Ehemann kommt jedoch 1915 bei einem Unfall ums Leben.
Zwischen 1915 und 1922 arbeitet Frieda Sabbas bei der Reichspost und ist anschließend in ver­schiedenen Berliner Firmen in der Buchhaltung und als Einrichterin tätig. Nach einer mehrjährigen Arbeitslosigkeit wird sie ab 1933 wieder bei der Reichspost angestellt, zunächst als Zustellerin später in der Feldpostsammelstelle als Verteilerin.
Frieda Sabbas wird im Dezember 1942 in Haft ge­nommen. Ihr wird vorgeworfen, zwischen Februar und Dezember 1942 Zigaretten für den eigenen Bedarf aus Feldpostbriefen gestohlen zu haben.
Sie wird am 22. Februar 1943 vom Sondergericht  VI beim Landgericht Berlin auf der Grundlage der „Volks­schädlingsverordnung” zum Tode verurteilt, da sie bei ihrer Tat die „die durch den Kriegszustand ver­ursachten außergewöhnlichen Verhältnisse” ausgenutzt habe.
Frieda Sabbas wird am 28. April 1943 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.

Dokumente

Gefangenenkarte von Frieda Sabbas aus dem Frauengefängnis Barnimstraße

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 2420

Tenor des Todesurteils gegen Frieda Sabbas vom 22. Februar 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 2420

Abschrift des Gnadengesuchs von Frieda Sabbas vom 22. Februar 1942

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 2420/1

Ablehnung eines Gnadenerweises durch den Reichsminister der Justiz vom 14. April 1943

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep 12 C Berlin II, Nr. 2420

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